The Blue Stones – Black Holes

The Blue Stones

Schon wieder so ein Power-Duo, das gemeinsam mehr Lärm macht als ausgewachsene Bands. Natürlich drängen sich gewisse Namen und Vergleiche auf, wenn man sich mit The Blue Stones konfrontiert sieht. Die beiden Kanadier spielen ihren Rock gerne bluesig und schwer, wirken tief in der Garage verankert. Zugleich spielen sie aber auch mit HipHop-Drumming und wagen krautig-psychedelische Exkurse – also doch nicht alles wie gehabt? „Black Holes“ macht für einen Aufgalopp schon mal recht viel richtig.

Natürlich, möchte man beinahe sagen, lassen The Blue Stones ihre Muskeln spielen. Der Quasi-Titeltrack „Black Holes (Solid Ground)“ entpuppt sich als erstes Highlight, auch wenn der schlichte Aufbau rund um ein druckvolles, unwahrscheinlich lautes Blues-Riff so einfach wie genial erfolgt. Scheinen die ruhigen Strophen zunächst noch aus dem Rahmen zu fallen, bereiten sie letztlich geschickt auf den kraftvollen, volumniösen Refrain vor, der gleich mehrfach explodiert. Turbowolf und Royal Blood lassen grüßen.

Dass es aber auch ganz anders geht, zeigt unter anderem das reduzierte, fast schon minimalistische „Midnight“. Hier schlagen The Blue Stones etwas ruhigere Töne an, die Gitarren dürfen eine Spur klarer klingen, der Groove kommt erst später hinzu. Rundherum will aber wiederholt Dampf gemacht werden. Ein „Rolling With The Punches“ entpuppt sich als mächtiger Hit mit großem Mitsing-Chorus, „The Drop“ tropft geradezu vor Schweiß und „Magic“, der Rausschmeißer, kokettiert mit den ruhigeren Momenten etablierter Hard-Rock-Größen.

So weit, so unspektakulär? Was „Black Holes“ letztlich zu einem Killeralbum macht, sind die zahlreichen feinen Details. Ja, natürlich schwingt hier ein gewisser Black Keys-Drive mit, nur um im nächsten Moment urplötzlich abzubiegen und auf psychedelisch angehauchte, falsche Fährten zu setzen. Solche Ausritte dauern jeweils nur wenige Sekunden, etablieren sich als verspielte Fußnoten, und bleiben mit ihrem kuriosen Drive dennoch hängen. The Blue Stones schwitzen und schwelgen gleichermaßen, versetzen ihre Hits mit unorthodoxen Ausbruchsversuchen und richtig viel Dreck. Was sie auf ihrem nächsten Album daraus machen – noch eingängiger oder deutlich komplexer -, wird spannend zu beobachten sein.

The Blue Stones - Black Holes

Black Holes
VÖ: 26.10.2018
eOne Music (SPV)

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