The Picturebooks – The Hands Of Time

The Picturebooks
(c) Claus Grabke

Seit Jahren rocken The Picturebooks durch verrauchte Clubs in ganz Europa und nehmen immer größere Bühnen ein. Kunststück, schließlich scheint das Power-Duo rein musikalisch zu Größerem berufen zu sein. Durchgehend starke Platten seit Bandgründung und ein leidenschaftlicher Sound zwischen Blues und Garagen-Rock sorgen für Hochstimmung. Mittlerweile bei Century Media gelandet, erscheint nun ihr gänzlich unmetallisches fünftes Album „The Hands Of Time“.

Nach einem kurzen Intro bringt „Howling Wolf“ die Platte auf Kurs. Das klingt und riecht nach Open Road, nach unbändiger Freiheit, nach purer Leidenschaft. Fynn Claus Grabke und Philipp Mirtschink zelebrieren das Leben und ihre Freundschaft, und genau dieser Spirit ist jedem dieser Songs – siehe und höre auch „Electric Nights“ – anzuhören. Hier brodelt es von der ersten Sekunde an förmlich, die erwartete Explosion bleibt allerdings aus. Stattdessen bewegen sich The Picturebooks stets an der Grenze dazu und machen damit alles richtig.

Auf „You Can’t Let Go“ gibt es den ersten Gastauftritt der Bandgeschichte. Pretenders-Frontfrau Chrissie Hynde lernten die Beiden bei einem gemeinsamen Gig in Saint-Tropez kennen, man lag sofort auf einer Wellenlänge. Das Understatement des schwerfälligen, bluesigen Rockers mit Slide-Gitarre rückt die wunderbar harmonierenden Stimmen in den Mittelpunkt. Nur eine Tür weiter, in „Lizard“, erinnert das Duo ein wenig an die frühen The Black Keys, während der großartige Titelsong „The Hands Of Time“ mit Ram Jam kokettiert. Zum schrägen „The Day The Thunder Arrives“ lässt es sich prima das Tanzbein schwingen.

Souverän und doch leidenschaftlich – klingt eigentlich wie ein Widerspruch in sich, passt im Falle der Picturebooks aber wie Arsch auf Eimer. „The Hands Of Time“ setzt die Riege an überaus kurzweiligen Platten gekonnt fort. Neue Elemente, wie das gelegentlich groovende Piano, sorgen für willkommene Farbtupfer, während die etatmäßige bleierne Schwere prima mit schweißtreibendem Rock und Blues harmoniert. Eben ein Album, das richtig Freude macht.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 08.03.2019
Erhältlich über: Century Media Records (Sony Music)

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