Robert Cray Band – That’s What I Heard

Weit über 40 Jahre im Geschäft, mit mehreren Grammys ausgezeichnet und Mitglied der Blues Hall of Fame: Über Robert Cray muss man keine großen Worte verlieren. Als Solokünstler und Bandleader setzt der 66jährige laufend neue, musikalische Ausrufezeichen zwischen Soul, Blues und RnB. Nun ist er wieder mit seiner Robert Cray Band unterwegs und vereint auf „That’s What I Heard“ neues Material mit verschiedenen Cover-Version. Die Idee dahinter: den Sound von Sam Cookes frühen Alben aufzugreifen.
Eine der Eigenkompositionen eröffnet das Album. „Anything You Want“ bringt viel Soul und Schwung mit, von dezent bluesigen Tönen begleitet. Crays Stimme wirkt jugendlich, frisch, erholt und doch von einer gewissen Lebenserfahrung geprägt – wie ein etwas anderer Jungbrunnen. Aus seiner Feder stammt auch das ellenlange „This Man“, ein verdammt gekonnter Blues-Rocker mit fünf überaus leidenschaftlichen Minuten, ein paar heiseren Noten und filigranem Gitarrenspiel. Beinahe wirkt der Track wie das Gegenteil des Openers, ist aber dennoch unverkennbar Cray.
Im Laufe der Platte schlägt die Stimmung gleich mehrfach um. „Do It“ klingt tatsächlich wie aus Cookes Zeit gefallen, gibt sich fieberhaft, energisch und leicht zerfahren. Das gilt ebenso, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß, für „Hot“. Auch hier holt der Veteranen alles aus seiner Gitarre heraus, die Orgel brennt sich förmlich ein, es wird richtig schön wild. Bei „My Baby Likes To Boogaloo“ ist der Name Programm, man muss sich förmlich zu diesem Exkurs bewegen. Aber auch der bewegende Slow-Jam „Promises You Can Keep“ will gesondert hervorgehoben werden als bewegender Exkurs, mindestens so toll wie die Interpretation des Traditionals „Burying Ground“.
Wie eine Zeitreise durch mehrere Blues- und Soul-Jahrzehnte: „That’s What I Heard“ ist Robert Cray in Reinkultur, deckt so ziemlich alle Phasen seiner illustren Karriere ab und widmet sich zugleich seinen Vorrätern, seiner Inspiration. Vom fieberhaften Rocker über die gefühlvolle Ballade bis zum hibbeligen Soul-Seacher bringt die neue Band-Platte alles mit. Beinahe möchte man von einem großen Spätwerk sprechen, und doch wird man den Eindruck nicht los, dass Cray noch längst nicht alles gesagt hat.
Wertung: 4/5
Erhältlich ab: 28.02.2020
Erhältlich über: Nozzle Records / Thirty Tigers (Membran)
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Robert Cray, one of the best Blues Players !