Coin – Dreamland

Coin
(c) Thomas Wood

Wenn sie nicht gerade auf Tour sind und so ziemlich jedes große Festival mitnehmen, dann schrauben Coin an neuen Songs. Das US-Trio versteht sich auf geschmackvollen Alternative Pop mit durchaus elektronischer Ausprägung, der geschickt zwischen den 80s-Pionieren und der Gegenwart pendelt. Gemeinsam mit verschiedenen Co-Produzenten und Co-Songwritern, darunter Mark Foster und Isom Innis von Foster The People, wurde das bereits dritte Studioalbum „Dreamland“ in Form geklöppelt.

Beinahe die Hälfte der 14 Songs wurde vorab ausgekoppelt, und das verwundert auch kaum – „Dreamland“ ist eine echte Hit-Sammlung geworden. Besonders sympathisch ist die Vielfalt an Stimmungen und Intensitäten. So blubbert „Youuu“ weitestgehend ruhig und nachdenklich voran, nur um im Refrain die Dream-Pop-Anleihen durch zusätzliche Verstärker zu jagen. Der Opener „Into My Arms“ gestaltet sich von Anfang an hingegen hibbelig und im besten Sinne vogelwild. Tatsächlich schlagen im kunterbunten Mikrokosmos butterweiche Empire Of The Sun-Harmonien durch – nicht das letzte Kuriosum an diesem Album.

Im Laufe dieser 44 Minuten geht es kreuz und quer durch das geschmackvolle Pop-Universum. Ein „Lately III“ spielt mit M83-Gemächlichkeit und New Wave-Klängen im Hintergrund, während „Crash My Car“ stellenweise von fun. inspiriert scheint – sicherlich nicht die schlechteste Referenz für diesen potenziellen Airplay-Favoriten. In „Let It All Out (10:05)“ umarmen Coin schließlich den Himmel und lassen einen starken Chor auf den Track los, nur um in „Cemetery“ eine Art Alternative-Frühsommerhit zu verpacken. Hier schimmern definitiv die Co-Autoren durch.

„Dreamland“ entwickelt sich zum erneuten Siegeszug und sollte Coin nun endgültig in höhere Sphären hieven. Sämtliche Songs sind catchy, radiotauglich und dabei doch geschmackvoll – eine angenehme Alternative zur Stangenware, kompromisslos und doch eingängig. Gelegentliche verträumte Einschübe lockern das Geschehen auf und sorgen für einen angenehmen Fluss, bis das US-Trio den nächsten Ohrwurm abfeuert. Coin münzen ihr Talent abermals in ein richtig gutes Album um.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 21.02.2020
Erhältlich über: AWAL Recordings

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