School Of X – Dancing Through The Void

School Of X
(c) Jonas Bang

Endlich hatte sich Rasmus Littauer, der unter anderem MØ als Schlagzeuger auf Tour begleitet, musikalisch emanzipiert. Als School Of X veröffentlichte der Däne im vergangenen Jahr nach zwei EPs sein erstes Soloalbum „Armlock“ und sollte auf dem legendären SXSW-Festival auftreten. Kurz vor der Abreise wurde es abgesagt, wie auch das gesamte öffentliche Leben lahmgelegt. Anstatt nun verständlichen Trübsal zu blasen, steckte Littauer seine ganze Energie in die Musik und schrieb ein neues Album. „Dancing Through The Void“ denkt den kurzweiligen Indie Pop weiter, blickt in eine spannende Zukunft und lässt zugleich die Vergangenheit Revue passieren.

Littauer nahm die Platte in seinem Elternhaus auf, arrangierte Erinnerungen und Eindrücke aus der Kindheit neu. Zudem erfuhr er, dass er Vater werden würde, und sah sich mit einer komplett neuen Gefühlswelt konfrontiert. All das findet in diesen gut 34 Minuten zusammen. Da wäre beispielsweise das feinsinnige „New Friend“, das recht zöglich anrollt und im Refrain einen kindlich wirkenden Chor einsetzt – die Brücke zwischen damals und morgen. In „1989“ reist School Of X hingegen mit Wave-Elementen und elektronisch-beateskem Unterbau einige Jahrzehnte zurück. Der lässige, hibbelige TripHop-Sound kommt gut.

„Race For Caress“ brennt sich hingegen sofort ein und ist der vielleicht direkteste Pop-Song dieses Zweitlings. Nordische Indie-Momente, ein wenig angedeutetes Slackterum und britische Elektronik finden zu einem einfachen, aber richtig guten Refrain. Das gemeinsam mit Liss intonierte „Bag Of Bones“ spaziert zurück zur Lässigkeit, rollt recht gemächlich an und lebt von einer beiläufig angeschlagenen Gitarre, tief in den Mix eingeflochten und doch so prominent vertreten. In „Away“ schimmert sie ebenfalls durch, neben Chamber-Pop-Elementen und schillernden Alternative-Visionen aufgereiht. Die Aufbruchsstimmung des ellenlangen Songs motiviert, treibt an.

„Dancing Through The Void“ konsolidiert, was „Armlock“ im vergangenen Jahr lostrat. Indie Pop bleibt das einende Instrument dieser elf Songs – mal etwas rockiger, dann wieder elektronisch, sogar in seltenen Momenten mit experimentellem Touch. School Of X schreibt packende Melodien, die sich zu keiner Zeit aufdrängen und wohlige Vorsicht walten lassen. Und doch beißt sich die Musik nach und nach fest. Große Schönheit im Kleinen bestätigt den guten Eindruck von Rasmus Littauers Schule.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 24.09.2021
Erhältlich über: Tambourhinoceros (Rough Trade)

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