Pet Needs – Intermittent Fast Living

Pet Needs
(c) Vanessa Sollner

Das Bandleben kann ganz schön stressig sein. In einem Moment spielt man in kleinen Kneipen, plötzlich befindet man sich auf Welttournee, nur um im nächsten Moment zuhause auf der Couch zu chillen. Pet Needs können ein Lied davon singen – elf Stück, um genau zu sein, denn ihr drittes Album innerhalb von knapp drei Jahren befasst sich mit Rastlosigkeit, mit krassen Gegensätzen, mit Stress und dem Kampf um ein geregeltes Familienleben. „Intermittent Fast Living“ setzt dabei den punkigen Weg der wortreichen Intensität fort und schüttelt neue Hits mitten aus dem etwas anderen Alltag aus dem Ärmel.

An zweiter Stelle lauert das zackige „Separation Anxiety“, richtig schön abgewrackt und zugleich eingängig wie Sau. Johnny Marriott singt über seine Partnerin und erklärt, wie sehr er sie liebt, wie er sie auf Tour vermisst – grundsympathisch, gekonnt in eine dreckige Abrissbirne gekleidet. Das zarte Finale „Buried Together“ greift den Gedanken des Gemeinsamen wieder auf, bloß in jeder Hinsicht anders. Im Gedanken an die Zukunft sieht der Protagonist das weitere Leben bis zum Ende vor sich, während die reduzierte, balladesk angehauchte und unverschämt eingängige Instrumentierung nahezu rührselig wirkt.

In „Sleep When I’m Dead“ steckt die geballte Atemlosigkeit des ungewöhnlichen Alltags, in poppigem Punk verpackt und voller guter Laune – ein waschechter Ohrwurm mit beißendem Riffing. „Self-Restraint“ bringt den wortreichen Charme von Pet Needs auf den Punkt. Bei so viel Text geht dem Refrain beinahe die Musik aus, und doch ist dieses hibbelige Mitteilungsbedürfnis mit Verweis auf den eigenen jungen Hund irgendwie putzig. Später langt „The Optimist“ beherzt zu, bemüht Heavyness in rauen Mengen und gibt den wütenden, rockenden Stomper, der sich von seinen Gitarrenwänden hinfort tragen lässt.

Abermals kein Schnellschuss, abermals unheimlich sympathisch: So zäh das Leben ab und an auch sein mag, so sehr scheint es die Kreativität von Pet Needs zu beflügeln. Jeder Song auf „Intermittent Fast Living“ macht Laune, ist angenehm anders und wirkt dabei wohlig vertraut. Das dritte Album in drei Jahren zeigt das Quartett in bestechender Form. Tatsächlich scheint sie das rastlose Leben erst so richtig zu beflügeln, wie die Fülle an Hits, die packenden Texte und die charmanten Anekdoten aus dem Alltag zeigen. Pet Needs setzen ihren Höhenflug fort, Ende offen.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 16.02.2024
Erhältlich über: Xtra Mile Recordings (SPV)

Website: www.petneedsband.com
Facebook: www.facebook.com/wearepetneeds