Autor: Walter Kraus

Ich bin, also denke ich.

Professor Green – At Your Inconvenience

Während Professor Green in seiner britischen Heimat bereits zu Beginn seiner Karriere große Erfolge einfahren konnte – das Album „Alive Till I’m Dead“ schaffte es auf die #2, die Single „I Need You Tonight“ auf die #3 – ging es hierzulande nicht ohne Anlaufschwierigkeiten vor sich. Erst mit „Read All About It“, Greens erster UK-#1, gelang über Downloads ein Einstieg in die Top 80, die erste deutsche Chartplatzierung für den Rapper. Das dazugehörige Album „At Your Inconvenience“ kommt mit Verkäufen im sechsstelligen Bereich, einer Gold-Auszeichnung und der beinahe obligatorischen dreimonatigen Verzögerung von der Insel. Darauf macht es Green weder sich noch seinen Fans einfach.

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Scroobius Pip feat. B. Dolan – Soldier Boy (Kill ‚Em)

Im Doppelpack mit Dan Le Sac bereichert David Peter Meads aka Scroobius Pip – eine bewusst falsche Schreibung des Edward Lear-Gedichts „The Scroobious Pip“ – seit einigen Jahren die britische Rap-Szene mit unorthodoxen, elektronischen Tracks und einer kaum überschaubaren, hochgradig anspruchsvollen Textmenge. Nach ersten Top 40-Platzierungen in der Heimat und einer Kollaboration mit Pos Plug Won von De La Soul veröffentlichte Pip vergangenen Herbst sein Solo-Debüt „Distraction Pieces“. Die bereits vierte Single „Soldier Boy (Kill ‚Em)“ verbindet einen bestens vertrauten Nerv-Track mit Cleverness und Noise.

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Interview mit This Love Is Deadly

Man weiß nicht erst seit dem Weihnachtsfest und den ach so heiß herbeigesehnten Treffen mit der Verwandtschaft, dass ‚Liebe‘ tödlich sein kann. Dachte sich auch das Berliner Trio This Love Is Deadly, das die Bühnen der Nation erstmals Ende 2010 mit ihrer Präsenz segnete und am 6. Januar das selbstbetitelte Debütalbum an den Start brachte. Darauf zu finden: verschrobener Noise-Rock mit Grunge-Schlagseite und einem Händchen für kratzig-bezaubernde Melodien. Wir sprachen mit Sängerin / Bassistin Lisa und Sänger / Gitarrist Louis über ihre Anfänge, Dresscodes und bedingungslose Hingabe.

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Skrillex – Bangarang

Bereits mit 16 Jahren wagte Sonny Moore als Sänger der Screamo-Band From First To Last den Sprung in die Musikwelt, zog sich aber nach einigen Jahren aufgrund von gesundheitlichen Problemen zurück und startete eine Solokarriere. Als Skrillex arbeitete er mit KoRn an einigen Songs ihres aktuellen Albums „The Path Of Totality“ und bringt aktuell Dubstep dem Mainstream näher. Nebenbei sackte er fünf Grammy-Nominierungen ein und hat Youtube-Klicks im neunstelligen Bereich – allein „Scary Monsters And Nice Sprites“ wurde bislang 60 Millionen Mal gesehen. Die neue EP „Bangarang“, Top 20 in den USA, erhält hierzulande nun auch einen CD-Release via Bitclap, die nun auch in Deutschland durchstarten mit Künstlern wie Wynter Gordon, Afrojack und Skrillex‘ BBC Sound of 2012-Mitstreiter Flux Pavilion – der lange vermisste Warner-Nachfolger für Fuel (Moguai, The Disco Boys) scheint nun gefunden.

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Underworld – A Collection

2012 wird ein heißes Jahr für die britischen Electro-Legenden Underworld. Nicht nur, dass man 20jähriges Jubiläum feiert – zumindest erschien vor zwei Jahrzehnten die erste, wie man selbst sagt, „anständige Single“ – gemeinsam mit „Trainspotting“-Regisseur Danny Boyle ist man für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele in London verantwortlich. Karl Hyde und Rick Smith leiten das große Jahr mit gleich zwei Compilations ein. Während „The Anthology 1992-2012“ eine Art Update des zehn Jahre alten Best of-Albums auf drei CDs mit zahlreichen Raritäten für Fans und Sammler sein soll, gibt es auf „A Collection“ kompakt sämtliche Underworld-Hits in verkürzten Edits auf einem Silberling.

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Vierkanttretlager – Die Natur greift an

„Husum, verdammt!“, schrie Jan Windmeier einst in „Insel“ und machte die nordfriesische Kreisstadt im Punk-Mikrokosmos unsterblich. Einige Jahre später tourten Turbostaat mit Vierkanttretlager aus eben jenem Husum, die sich obendrein im zarten Alter von Anfang 20 anschicken, als potentielle Nachfolger von Tocotronic die deutschsprachige Indie-Krone an sich zu reißen. Bei der Veröffentlichung der EP „Penzion Kanonir“ im Sommer 2010 hatten Teile der Band die Schule noch nicht abgeschlossen, nun stellt man sich – gestärkt durch eine gemeinsame Tour mit Casper – mit dem Debütalbum „Die Natur greift an“ dem zarten Hype.

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Sport – Aus der Asche, aus dem Staub

Eilig hatten es Sport noch nie. Die Hamburger sind mittlerweile zum Quartett angewachsen – Jan-Eike Michaelis stieg bereits zur letzten Tour ein – und tauchten nach dem druckvollen „Unter den Wolken“ wieder ein klein wenig unter. Frontmann Felix Müller arbeitete mit Kante unter anderem an der musikalischen Untermalung zur „Antigone“-Inszenierung von Friederike Heller, weswegen die neuen Songs in den verschiedensten Studios und Proberäumen zwischen Hamburg und Berlin aufgenommen werden mussten. Dieses Hin- und Herspringen hört man „Aus der Asche, aus dem Staub“ – dem vierten Sport-Album in 15 Jahren Bandgeschichte – jedoch nicht an, denn 2012 wirken die Herren fokussierter und in sich ruhender denn eh und je.

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Crippled Black Phoenix – (Mankind) The Crafty Ape

Auf ihrer Homepage versuchen Crippled Black Phoenix einige Missverständnisse aus der Welt zu räumen. Die Briten seien keine Post-Rock-Supergroup, kein Mogwai- oder Portishead-Nebenprojekt und kein Kollektiv, verlautbaren sie, ihre Bandinitialen CBP ständen weder für „Crippled Back Penis“ oder „Canadian Border Patrol“. So weit, so informativ. Wesentlich spannender ist jedoch, dass die Briten ihren überaus eklektischen Sound zwischen Progressive, Folk und Alternative Rock im Rahmen ihres fünften Studioalbums „(Mankind) The Craft Ape“ auf ein zwei CDs umfassendes Konzeptwerk bannen, mit dem sie selbst das so faszinierende „I, Vigilante“ übertreffen.

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B.o.B feat. André 3000 – Play The Guitar

Gerade im HipHop-Feld ist der Crossover-Gedanke stärker ausgeprägt denn je. Stellvertretend dafür steht der 22jährige Bobby Ray Simmons aka B.o.B, der gemeinsam mit Bruno Mars, Paramore-Sängerin Hayley Williams und Jessie J Hit an Hit reihen konnte. Sein Soloalbum „B.o.B Presents: The Adventures Of Bobby Ray“ floppte dennoch. Aus dem für März angekündigten Nachfolger „Strange Clouds“ soll nach dem Titeltrack (sein vierter Top 10-Hit in den USA) nun bereits ein zweiter Song digital und ohne großen Promo-Aufwand veröffentlicht werden. Schade drum, denn wie schon das gecancelte „Magic“ macht „Play The Guitar“ mit seinen Rock-Elementen Laune.

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The Ghosts – Enough Time

Die Karriere von The Ghosts beginnt mit einem Ende. Sämtliche Mitglieder der Londoner Synth-Pop-Band hatten mit Verlusten verschiedenster Art zu kämpfen, insbesondere Sänger und Songwriter Alex Starling, ehemals Ou Est Le Swimming Pool. Über den Charlatans-Percussionist Jon Brookes lernte er Drummer Ian Palmer kennen und gründete mit ihm die Band, deren musikalische Vorlieben sich irgendwo zwischen 80er-Synthi-Pop, MGMT, Empire Of The Sun und TV On The Radio bewegen. Bevor im April ihr Debütalbum „The End“ mit Sicherheit große Wellen schlagen wird, entpuppt sich die erste Single „Enough Time“ als zarter Frühlingsbote.

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