Kategorie: Alben

Animal Kingdom – The Looking Away

TV-Unterstützung, ein wenig internationale Hype-Presse und ein Haufen guter Songs – besser könnten die Vorzeichen für das Debütalbum von Animal Kingdom kaum sein. Gut, eine Chart-Platzierung für die heftig beworbene, unheimlich sympathische Spätsommer-Single „Strange Attractor“ wäre nett gewesen, aber auch ohne ein derartiges Erfolgserlebnis wissen sich die drei Briten zu behaupten. Im weitläufigen Indie Pop/Rock-Feld beackern sie ein breites Feld, wurden unter anderem mit M83, Keane und Coldplay verglichen. Dass an diesem durchaus prominenten Namedropping etwas dran ist, beweist ihr zweites Album „The Looking Away“, das nun auch in Deutschland erscheint.

Weiterlesen

Ewig – Wir sind Ewig

Sie haben ewig darauf gewartet. Aber irgendwann kommt der Augenblick, hinter den Kulissen hervorzutreten und sich der Welt (vor-) zu stellen. Nach der Debütsingle „Ein Schritt weiter“ geht es Schlag auf Schlag für die noch junge Band: Album im September, Tour von Oktober bis November und bis Ende des Jahres werden Ewig langjährige Fans überrascht und hoffentlich viele neue hinzugewonnen haben. Deutschpop kann nämlich so schön sein.

Weiterlesen

Billy Talent – Dead Silence

Eigentlich hätten Billy Talent im Vorfeld der Aufnahmen zu ihrem vierten Album beflügelt sein müssen: Auch wenn „Billy Talent III“ nicht ganz das Niveau seiner Vorgänger halten konnte und mit der verfeinerten Ausrichtung für ein wenig Verwirrung unter Fans und Kritikern sorgte, hielt man sich dennoch in der Erfolgsspur. Die Einnahmen wurden in ein eigenes Aufnahmestudio gesteckt, doch dann das: Sänger Ben Kowalewicz hatte mit einer fiesen Schreibblockade zu kämpfen, Gitarrist und Haupt-Songwriter Ian D’Sa erlebte ebenso eine kleine kreative Dürreperiode und zu allem Überfluss musste sich der ohnehin MS-kranke Drummer Aaron Solowoniuk einer Operation am offenen Herzen unterziehen, nachdem er die Schlagzeugspuren bereits eingespielt hatte. Erholt hat er sich erstaunlich schnell und fühlt sich aktuell in Topform. Dass diese schwierigen Umstände die Kanadier, persönlich wie musikalisch, reifen ließ, stellt „Dead Silence“ unter Beweis.

Weiterlesen

The Heavy – The Glorious Dead

Werbespots, Fernsehserien, Film-Soundtracks – „How You Like Me Now?“ ist auch drei Jahre nach Release omnipräsent. The Heavy aus Bath aber auf diesen einen Song aus ihrem zweiten Album „The House That Dirt Built“ zu reduzieren, wäre fatal. Nicht nur, dass man mit der eingängigen, eigenwilligen Mischung aus Rock, Soul, RnB und Funk nach wie vor eine Ausnahmestellung im Musikzirkus einnimmt, starke Songs hat das Quartett en masse im Gepäck. Mehr davon gibt es nun auf „The Glorious Dead“, das Album nach dem großen Aufmerksamkeits-Boom. Von ‚playing it safe‘ hält man jedoch nichts.

Weiterlesen

Azure Ray – As Above So Below

Für Azure Ray ist es Zeit geworden, zu neuen Ufern aufzubrechen; jene Ufer, die sie vor zwei Jahren mit ihrem Comeback- bzw. Reunion-Album „Drawing Down The Moon“ erneut betraten. Orenda Fink und Maria Taylor weichen nun von ihrem bislang kultivierten, verträumten, verzauberten Folk Pop ab, um sich deutlich elektronischeren Klängen zu widmen, inspiriert durch Künstler wie James Blake, Nicolas Jaar und Apparat. Produziert und in Szene gesetzt von Andy LeMaster (Bright Eyes, Now It’s Overheard) und Finks Ehemann Todd (The Faint), entstand das Mini-Album „As Above So Below“ mit sechs Songs, die sich einem minimalistisch-elektronischen Klangbild widmen, ohne dabei aus der für Azure Ray typischen Traumwelt aufzuwachen.

Weiterlesen

Jack Ladder – Hurtsville

Geht eine Stimme um die Welt, muss sie etwas Besonderes in sich tragen. Oder einen langen Weg nehmen, zum Beispiel aus Australien. Auf Jack Ladder trifft beides zu. Sein Bariton trägt die Tiefe eines Lebensweisen, deren Geist die eindringliche Atmosphäre von „Hurtsville“ irgendwo im nirgendwo auffängt, einen Teil des eigenen Herzens ausschüttet und so das Album unnachgiebig seinem ambienten Independent Sound überlässt. Wäre da nicht dieses Nick Cave typische Timbre – ein Zwiespalt zwischen Vorfreude und Verhängnis?

Weiterlesen

Max Herre – Hallo Welt!

Mit gemischten Gefühlen wurde „Ein geschenkter Tag“, Max Herres Ausflug in Singer/Songwriter-Gefilde, aufgenommen. Die Songs waren gut, die Fans hatten sich wohl etwas anderes erwartet. Somit verwundert es nur bedingt, dass der Freundeskreis-Mitbegründer nun zum HipHop zurückkehrt, obwohl es, wie er auf seinem neuen Album rappt, nicht heißt, dass er nie wieder singen wird. Entsprechend ist „Hallo Welt!“ als weitere Etappe im bewegten Musikerleben Herres zu sehen. Für sein drittes Soloalbum stellt er sich in die Tradition des Pirate Radio und stellt eine regelrechte Armada an Gastmusikern auf.

Weiterlesen

Zen Zebra – awaystation

Seit Jahren touren Zen Zebra durch die Lande und reißen fleißig Konzertsäle ein. Spätestens seit der gemeinsamen Tour mit Blackmail Anfang 2012 hat man die Leipziger auf dem Notizzettel. Es verwundert kaum, dass Kurt Ebelhäuser, Mastermind der Live-Mitstreiter, das Debütalbum „awaystation“ mit dem obligatorischen Wumms veredelte. Auch die Labelsuche hat so ein Ende gefunden, denn Blackmail selbst nahmen Zen Zebra beim hauseigenen 45 Records, das eigentlich nur für eigene Releases gedacht war, unter Vertrag. Man kann ihnen für diesen noblen Schritt, der sich angesichts der Qualität des Zebra-Einstands wohl aufgedrängt haben muss, nicht oft genug danken.

Weiterlesen

Scams – Add And Subtract

So bitter das auch ist, es ist nun mal passiert: „Rewrite Fiction“, das Debütalbum von Scams, ging unter. An der musikalischen Qualität kann es zumindest nicht gelegen haben, denn der Einstand der vier Nordengländer entpuppte sich als kurzweilige Indie Rock-Platte mit einem Faible zu Math-Klängen und einer Prise Pop. Potentielle Nachfolger für Songperlen wie „Youngblood“ und „Lost For Words“ stehen 17 Monate nach dem Erstling aber bereits in den Startlöchern. Auf „Add And Subtract“, das gemeinsam mit Johann Scheerer (1000Robota, Krakow Loves Adana) abermals im Hamburger Clouds Hill Recordings eingespielt wurde, setzen Scams ihren Weg unbeirrt und mindestens ebenso hitverdächtig fort.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?