Marie Fisker – Ghost Of Love

Trentemøller sei Dank. Natürlich auch generell, aber hier vor allem für Marie Fisker, deren fantastische Stimme er durch „Sycamore Feeling“ einem internationalen Publikum zugänglich gemacht hat. Die 34jährige Dänin hat ihr Debütalbum „Ghost Of Love“ bereits letztes Jahr in ihrer Heimat veröffentlicht. Ob man in Deutschland nun für die bezaubernde Singer/Songwriterin bereit ist?

Es ist pure Magie, die diese zehn Songs ausstrahlen. Angefangen bei den zumeist zurückhaltenden, spärlich und betont entspannt instrumentierten Arrangements, wird Fisker eine gefühlsechte Spielwiese zwischen Indie Pop, Folk und Singer/Songwriter-Großkonsortium geboten, über der sie mit ihrer eindringlichen Stimme schwebt – mal beschwörend eindringlich, mal fragil und verletzlich. PJ Harvey und Cat Power lassen grüßen.

„Ghost Of Love“ spielt mit beklemmenden Gefühlen, mit Leidenschaft, Fragilität und tatsächlicher Geisterstunde im fünfminütigen Maxi-Format. Das beinahe stupid marschierende „My Love My Honey“ kämpft gegen derartige Momente vehement an, überrennt mit betonter Schlichtheit die folkigen Felder der Verdammnis. Erst in den beiden Duetten „City Lies“ und „Good Till Now“ gibt Fisker ihre Zurückhaltung zu einem gewissen Grad auf. Distortion und Riffs drängen die güldenen Momente des süßen Lebens („Jack Of Heart“, „Seven Days“) ein wenig ab.

Ein Riss ist auf „Ghost Of Love“ dennoch nicht zu erkennen, ganz im Gegenteil. Auch jene seltenen Momente, die die Boxen zu ihrer maximalen Leistungen drängen, passen sich perfekt in das übrige Material dieses Debüts ein. Marie Fiskers faszinierende Stimme hält alles zusammen. Die Dänin liefert Storytelling in Perfektion mit einem markanten Organ und den richtigen Songs zur richtigen Zeit. Jetzt wären Josephine Philips Darkness Falls an der Reihe…

VÖ: 27.08.2010
Maryvine Records / R.D.S. (Cargo Records)

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