Paul van Dyk – Volume – The Best Of
Zweifacher „World’s No. 1 DJ”, unzählige Awards als „Best DJ” bzw. „Best Producer” und eine Grammy-Nominierung – allein der Auszug aus einer beeindruckenden Liste von Auszeichnungen macht deutlich, dass Paul van Dyk in seiner 15-jährigen Karriere so gut wie alles erreicht hat, was für einen Künstler im elektronischen Bereich möglich ist. Fünf Studioalben, etliche Chart-Singles und Remixes dürften dann auch den ersten Karriererückblick des Berliners, sein Best-of-Album „Volume”, rechtfertigen. Auf zwei CDs versammelt Van Dyk die Meilensteine und Höhepunkte seines bisherigen Schaffens.
Wer eine simple Zusammenstellung von Radio Edits vermutet, wird überrascht sein, denn als einer der besten DJs der Welt ließ es sich Paul van Dyk natürlich nicht nehmen, sein Best-of in Form eines DJ-Mixes zu präsentieren. Den Anfang macht „For An Angel”, der Track, mit dem ihm 1998 der kommerzielle Durchbruch gelang. Als Vorgeschmack zum Best-of wurde der Klassiker gerade neugeremixt, wobei das grundsolide 09er-Remake dem verträumten Charakter des Originals leider nicht ganz gerecht wird. Der melodische Uplifting-Trancer „Home” im Anschluss ist dann die einzige brandneue Produktion, die mit den poppigen Mitsing-Vocals von Johnny McDaid (Vega4), dem Sänger des ebenfalls vertretenen „Time Of Our Lives”, überzeugt.
Daneben bietet „Volume” selbstverständlich vor allem das, was die Fans erwarten: die unvergessenen Werke ihres Meisters „PvD”. Von den Anfängen in den 90ern („Forbidden Fruit”, „Words”) über die ersten Charterfolge („Another Way”, „We Are Alive”) bis zu den Crossover-Hits der letzten Jahre („White Lies”, „Let Go”) sind alle Etappen seiner Karriere vertreten. Warum allerdings eine Hymne wie „Nothing But You” im Mix nicht einmal zwei Minuten bekam, das durchschnittliche „The Other Side” hingegen fast neun, scheint nicht ganz plausibel. Ansonsten klingt der Mix flüssig und durchdacht, und selbst die stilistisch eigentlich völlig unpassende Pop-Zusammenarbeit mit Peter Heppner („Wir sind wir”) erhielt als CD-Abschluss noch einen Ehrenplatz.
Die zweite CD enthält dann – ebenfalls im Nonstop-DJ-Mix – einen Querschnitt der Arbeiten des Remixers Paul van Dyk. Des äußerst gefragten Remixers Paul van Dyk, sollte man besser sagen, denn die Liste der Künstler erinnert an reines Name-dropping: Internationale Pop/Rock-Größen wie Justin Timberlake („What Goes Around…Comes Around”), U2 („Elevation”), Depeche Mode („Martyr”) oder Britney Spears („Gimme More”) ließen ihre Hits bereits von Van Dyk remixen, ebenso nationale Acts wie 2raumwohnung („36 Grad”) und Peter Heppner („Alleinesein”). Nicht fehlen dürfen natürlich auch die Trance-Klassiker wie „Synaesthesia” von den Thrillseekers oder BTs „Flaming June”, allen voran aber der legendäre „Love Mix” von Humates „Love Stimulation” aus dem Jahr 1993.
Man kann es wirklich deutlich spüren, dass Paul van Dyk in 15 Jahren genug Material produziert und angesammelt hat, um nun ein Best-of ohne Füllmaterial veröffentlichen zu können. Schade ist es dennoch, dass „Nothing But You” beispielsweise viel zu kurz und ein „Crush” sogar gar nicht vertreten ist. Wahrscheinlich hätten sich die Fans auch noch ein, zwei exklusive Titel oder Reworks mehr gewünscht, doch angesichts der abwechslungsreichen Remixes auf CD2 sowie Van Dyks gelungenen DJ-Mixes dürfte sich die Enttäuschung in Grenzen halten. „Volume” ist und bleibt eben ein Best-of-Album, und dafür ist es erfreulich gehaltvoll!
VÖ: 12.06.2009
Island (Universal Music)
Paul van Dyk @ Home | @ Myspace | @ Musicload
Tolle Review die Lust auf das Best Of-Album dieses Alt-Meister des Trance machen! Bin vor allem auf die beiden neuen Nummern gespannt!