Collective Soul – Collective Soul

(c) Roadrunner Records

Vor unglaublichen 16 Jahren gelang Collective Soul mit „Shine“ ein Nummer-Eins-Hit in den Staaten. Hierzulande sind die vier Amerikaner bei einer kleinen aber feinen Fangemeinde angekommen, die seither regelmäßig mit anständigen Alben – zuletzt „Afterwords“ 2007 – gefüttert werden. Aktuell steht man bei Roadrunner unter Vertrag und präsentiert das schlicht „Collective Soul“ betitelte Werk – eine weitere Sammlung von Rock-Hymnen jeglicher Härte und Qualität.

Überraschungen gibt es keine, dafür ein grundsolides Album. „Welcome All Again“ ist ein kraftvoller Opener, ein echtes Lebenszeichen, dennoch vielleicht sogar überraschend hart. Es bleibt nicht die einzige Überraschung, denn das nachfolgende „Fuzzy“ gibt sich – wie der Titel bereits besagt – dem Fuzz hin. Schwer verzerrter 70s-Sound mit verführerischen Melodien – der Song wirkt angenehm retro und einprägsam. Die etwas gemächlichere MoR-Single „Staring Down“ mit Piano-Einsatz und Dave-Matthews-Referenzen passt ebenso in dieses Bild eines verdammt coolen Albums.

Am besten sind Collective Soul, wenn sie die Gitarren verzerren und kraftvolle Riffs mit Distortion und einem Hauch von Melodie vermischen. „Dig“ macht Laune, das angepunkte „Understanding“ ist ebenso hitverdächtig wie das etwas sachtere „Love“. Sobald es ruhiger wird, braucht man starke Nerven – zu oft greifen Collective Soul in den Schmalztegel. „You“ ist die Ausnahme zur Regel, überrascht mit U2-Momenten. Der Rausschmeißer „Hymn For My Father“ hingegen steht am Scheideweg. Inhaltlich bewegend, als Piano-Ballade durchaus ergreifend, dennoch ist so manche Textzeile im Zusammenhang mit dem schaumgebremsten Gesang arg pathetisch.

Glücklicherweise halten sich derlei Momente stark in Grenzen. „Collective Soul“ ist vielleicht nicht sonderlich innovativ oder überraschend, hält damit das Niveau der letzten Platten, im Speziellen „Afterwords“. Ein paar Hits, gute Standardware – mehr braucht es bei Collective Soul nicht. Die Fans werden es zu goutieren wissen.

21.08.2009
Roadrunner Records (Warner Music)
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