Jet – Shaka Rock

(c) Real Horrorshow Records / Five Seven Music

Unglaubliche sechs Jahre ist es schon wieder her, dass Jet mit „Are You Gonna Be My Girl?“ die Garage-Rock-Landschaft kräftig aufgemischt haben. Der Erfolg ist ihnen allerdings nicht treu geblieben, gerade weil die 2006er Platte „Shine On“ entweder zu berechnend oder zu durchdacht war (je nach Lust und Laune). Ein ähnliches Schicksal könnte auch das neue Album „Shaka Rock“ ereilen.

Zunächst die berechnenden Songs: „Beat On Repeat“ arbeitet stellenweise mit demselben Tuning wie der eingangs erwähnte Überhit, holt sich zusätzlich den Backgroundchor von „V.I.P.“ ins Boot nebst dezenten Reggae-Elementen. „Start A Show“ definiert sich vor allem über wütende Schreie und die Abwesenheit packender Riffs. Auch der Opener „K.I.A. (Killed In Action)“ mit Kindern, einfachen Chants und klassischem Rock-Refrain passt in dieses Schema.

Wirklich durchdacht, etappenweise sogar hitverdächtig ist die erste Single „She’s A Genius“. Hier wird Tempo gemacht, ohne dabei wütend die Drums zu verprügeln oder einen Schrammel-Weltrekord aufzustellen – hat was. Auch das mächtige „Black Hearts (On Fire)“ mit eingebautem AC/DC-Tribute geht voll und ganz in Ordnung, speziell was die Gitarrenarbeit betrifft. „Walk“ mit seinem „yeah yeah yeah“ macht ebenfalls Laune, zumindest ein paar Sekunden. Dazwischen geht es recht blutleer zu.

Auffallend ist die Sammlung an Durchschnittsware auf „Shaka Rock“. Ob die Beatles-Verballhornung „La Di Da“, das bluesige „Let Me Out“ oder den etwas dünnen Brit-Rausschmeißer „She Holds A Grudge“ – so richtig will das Album nicht in die Gänge kommen. Hits und Füller geben sich die Klinke in die Hand, gegen Ende wird’s dünn. Jet sind dann leidenschaftlich und interessant, wenn sie frei von der Leber weg losrocken. Auf dieser guten, aber nur geringfügig überdurchschnittlichen Platte tun sie das leider ein wenig zu selten.

21.08.2009
Virgin Records (EMI Music)
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