House Guide – Oktober 2009
Die letzte Beach-Party ist gefeiert. Der Sommer ist vorbei und vom Spätsommer kann auch keine Rede mehr sein. Zeit sich ein paar Freunde auf die heimische Wohnzimmer-Tanzfläche einzuladen und sich warm zu tanzen. Oder einfach entspannt zu elektronischen Klängen in der heißen Badewanne zu liegen? Selbst wenn ihr lieber die Heimkino-Anlage zweckentfremden wollt, um damit das beste Klangerlebnis Eures Lebens zu generieren. Welche Compilation zu welcher Situation am Besten passt verrät Euch der aktuelle House-Guide. Der Tanz in den Herbst hat begonnen…
Beginnen wir mit der Königin der House-Compilations: der „Big City Beats 11″. Wie gewohnt gibt es hier nach dem Prinzip „Klasse statt Masse“ die zwanzig angesagtesten House-Burner in einem DJ Set von den Big City Beats Residents Steve Blunt, Marco Petralia und Donna J. Nova auf die Ohren, angefangen von Milk & Sugar, TV Rock feat Rudy, Eddie Thoneick, den Bingo Players bis hin zur schwedischen House-Mafia um Axwell. Natrülich darf auch David Guetta nicht fehlen, der hier allerdings gemeinsam mit Dirty South, Ingrosso und Sängerin Julie McKnight den genialen Album-Track „How Soon Is Now“ präsentiert. Besonders hervorgehoben wird auf dem Cover der Compilation jedoch viel mehr, dass nur hier D.O.N.S. Remake zu Michael Jacksons „Earth Song“ enthalten ist. Oliver Goedicke, der Mann hinter dem Dance-Projekt ist einer der Neuzugänge bei dem spätestens seit dem Guru Josh Project bekannten Label Big City Beats. Ebenso wie DJ Sammy, der hier auch gleich seinen Remix zu der Nummer beisteuert. Zu empfehlen sind aber auch die beiden Stücke von Paul Kalkbrenner („Sky And Sand“) und Arno Cost („Cyan“). Letzter ist im Mix von Michael Feiner noch ein Tick elektronischer und kommt dadurch noch mal mehr in Fahrt. @ amazon | @ musicload
Ebenso wie es damals bei Big City Beats mit einer Radio Sendung begann, versucht sich nun auch die „House Rotation“ von Sunshine Live mit einer gleichnamigen Compilation. In der Volume 1 mixt Moderator Greg Silver mit seinem Kollegen Chico Chiquita zwei Discs mit insgesamt 28 Tracks zusammen. Zwar finden sich auch hier einige der bekannten Namen wie Armand Van Helden, Dirty South, Tom Novy und Thomas Gold, allerdings findet man auch jede Menge unbekannte Tracks die so manchen Geheimtipp beinhaltet. „Watching You“ von Jochen Pash & Norm zum Beispiel bieten wunderbaren Vocal House und könnten es locker mit Funkerman aufnehmen und das im Underground längst bekannte „La Mazcla“ von Michel Cleis versprüht Zigeuner-Charakter wie Samins „Heater“ damals. Und auch „Soul Makossa“ von Shovell & the Latin Hooligans ist überraschend groovy. Das Set von Chico ist etwas deeper und Gregs leicht kommerziell, beide CDs driften aber nicht zu weit in die jeweiligen Extreme ab und bilden eine tolle Einheit. Ein gelungener Auftakt für die neue Compilation-Reihe zur DJ-Sendung und ein Tipp für jeden, der zwischen bekannten Tunes auch mal etwas Neues hören möchte. @ amazon | @ musicload
Deutlich kommerzieller und ungemixt geht es bei „Kontor-House Of House Vol. 8“ zu. Die vierzig Songs auf den ersten beiden CDs sind wie üblich in ihren Radio Edits enthalten und versprechen Kurzweil. Von David Guetta über Pitbull, Cascada, Fedde Le Grand, David May, Spencer & Hill, Disco Boys, Deadmau5 und Ida Corr ist hier alles dabei, was in den Dance Charts Rang und Namen hat. Natürlich darf da auch Mitsing-Hymne „Das geht ab“ von Frauenarzt & Manny Marc nicht fehlen. Erfrischend sind dazwischen immer wieder brandneue Tunes aus dem Club, wie zum Beispiel Laurent Wolfs genialer Remix zu Sonos „Better“ oder Eddie Thoneicks und Francesco Diaz Meisterwerk „Perfect Moment“. Als besonderes Highlight gibt es diesmal – ganz ohne Aufpreis – noch eine dritte Bonus CD zur Hand, in der Michi Lange beinahe alle Titel der Compilation noch mal in einem Megamix zusammen cuttet. Das heißt: hier gibt es im eins bis zwei Minuten-Takt einen Mainpart nach dem anderen – ohne Pause, dafür aber in teilweise hastigen Cuts oder sehr kurzen Blenden. Erstaunlicherweise passt am Ende doch alles sehr gut zusammen und so entsteht eine nette Ergänzung, die sehr gut ins Konzept passt und gerade auf spontanen Partys zu Hause sehr gut ankommen dürfte. @ amazon | @ musicload
Wer es weniger hastig und die Übergänge ausgefeilter haben möchte, der muss dann doch zu Mutter aller Kontor-Compilation greifen: „Kontor – Top Of The Clubs“. Auch bei Volume 44 steht das Dreigestirn bestehend aus Jens Thele, Michael Mind und Markus Gardeweg an den Plattentellern, um ihren Bereich der Dance-Szene zu präsentieren. Kontor-Chef Jens Thele startet mit dem angesagt quietschigen Chucki vs LMFAU und „Let The Bass Kick In Miami Bitch“ und baut sein Set mit Fedde Le Grand, R.I.O., Frauenarzt, Cidinho & Doca, Rico Bernasconi vs Ace Of Base und Scooter sehr kommerziell auf. Michael Mind passt sich mit Rockstroh, Picco, Klaas und 2-4 Grooves zunächst an, bringt mit Meck, Jean Elan, Oliver Twizt, Dizzee Rascal & Armand Van Helden dann aber doch auch clubbigere Tunes ins Spiel. Eine perfekte Überleitung für Markus Gardeweg, der mal wieder ein fantastisches House Set zaubert. Gerade in der Mitte, wenn der coole Rap-House-Track „Tight Jeans“ von D’Secret SVC in Afrojacks Remix zu Spencer & Hills „Cool“ überläuft gibt es für den Hörer absolut kein Halten mehr. Damit hat sich einmal mehr bewiesen: Wer auf aktuelle Dance-Musik aus den Clubs steht, der kann mit dieser Compilation nichts verkehrt machen. @ amazon
Zum Schluss gibt es diesmal noch einen ganz besonderen Tipp für alle Fans des besonderen Klangerlebnisses: Ende Oktober erscheint mit „Dimension One“ nämlich die weltweit erste DJ-Mix Compilation im 5.1 Dolby Digital Surround. Klar, dass so viel Klangqualität nicht auf eine herkömmliche CD passt, daher liegt der Stereo Disc eine Surround-DVD in Dolby Digital bei. DJ Manuel Gerres mixt für dieses Hörerlebnis der ganz besonderen Art zwölf House-Tracks von Minimal bis Tech zusammen. Zu Hören gibt es unter anderem Produktionen von Tiefschwarz, Nick Curly und Marc Romboy. Dennoch – im Vordergrund stehen weniger die tollen Produktionen, sondern das besondere Klangerlebnis die Töne sich im Raum drehen und bewegen zu spüren. Mittendrin, statt nur dabei – das gibt es jetzt also nicht mehr nur im Sportfernsehen und Action-Blockbustern. @ amazon