Fall Out Boy – Believers Never Die – Greatest Hits

(c) Universal Music

Der Zeitpunkt für die erste Werkschau von Fall Out Boy ist ein durchaus diffiziler. Seit dem etwas schwächeren letzten Album „Folie à Deux“ – in punkto Kreativität und Verkaufszahlen – halten sich hartnäckige Gerüchte über eine längere Auszeit. Manche munkeln vom baldigen Ende des amerikanischen Rock-Traums. Ironischerweise manifestiert sich dieser Eindruck auf „Believers Never Die“ in Form eines fallenden musikalischen Momentum.

Die kaum bekannten Major-Debüt-Tracks von „Take This To Your Grave“ markieren einen sympathischen, deutlich angepunkten Einstieg, teilweise sogar mit einer kräftigen Screamo-Schlagseite („Saturday“). Mit dem unkaputtbaren „Sugar, We’re Goin Down“ und „Dance, Dance“ nähern sich Fall Out Boy schnell dem Gipfel, auf dem die Singles von „Infinity On High“ thronen. Ob „This Ain’t A Scene, It’s An Arms Race“, „Thnks Fr Th Mmrs“ oder „“The Take Over, The Breaks Over““ (der Rechtsanwalt hat es leider nie nach Deutschland geschafft) – höher ging es nie hinaus.

Warum Stump, Wentz und Konsorten stecken blieben, liegt eben vor allem auch an der musikalischen Qualität. Bereits das Jacko-Cover „Beat It“ mit John Mayer war verzichtbar, doch „America’s Suitehearts“ und die Resteverwertung „What A Catch, Donnie“ waren erstaunlich verwachsen und konturlos, sämtlichen Gastbeiträgen zum Trotz. Ob sich der Weg fortsetzt? Das brandneue „Alpha Dog“ lässt diese Tendenz vermuten, wirkt die Melange der unterschiedlichen Tonhöhen doch eher wie ein Frankenstein-Track: Zusammengeschustert aus gleich mehreren Nummern.

Schade um eine Band mit Potential, die sich von Radio und Stadion einvernehmen zu lassen scheint. Wie es geht, zeigen die Bonus Tracks. „“From Now On We Are Enemies““ ist eine hervorragende Hymne, „Growing Up“ ein erfrischend rumpelnder Punk-Song und „Yule Shoot Your Eye Out“ eine witzige Weihnachtsidee auf der Akustik-Klampfe. Freilich ist auch das älteres Material. Man riecht es. Und tatsächlich, vielleicht kann die Auszeit helfen wieder zurück zur alten Klasse zu finden. Soulsearching soll ja gar nicht so schlecht sein.

VÖ: 27.11.2009
Island Records (Universal Music)
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