Blondie – Mother
Blondies erfolgreichste Phase liegt bereits über 30 Jahre zurück. Ende der 70er Jahre landete die Band um Sängerin Deborah Harry mit Titeln wie „Denis“, „Heart Of Glass“ oder „Sunday Girl“, welche musikalisch zwischen Punk und New Wave hin- und herpendelten, Hit auf Hit. Dieser Erfolg setzte sich auch in den 80ern mit „Call Me“, „Atomic“ und „The Tide Is High“ fort, bis es 1982 schließlich ruhiger um die Band wurde und sie sich alsbald auflöste. Dennoch dürften Blondie auch jüngeren Menschen durchaus ein Begriff sein, landeten sie 1999 mit dem überraschend poppigen „Maria“ ein fulminantes Comeback, wenn auch nur von kurzer Dauer. In diesem Jahr starten Blondie einen weiteren Comeback-Versuch. Am 15. Juli erscheint das Album „Panic For Girls“, aus dem mit „Mother die erste Single vorab veröffentlicht wird.
Der Song ist extrem interessant ausgefallen und schlägt die Brücke zu den Klassikern. Endlich gibt es in einem Blondie-Song wieder reinrassige New Wave-Elemente zu hören, welche in dem Uptempo-Song sogar eine wichtige Rolle einnehmen. Daneben wird der Song, ähnlich wie schon „Maria“ vor zwölf Jahren, aber auch von sehr poppigen Strukturen durchzogen, die dem Titel einen sehr kommerziellen Touch verpassen. Insbesondere der Refrain besitzt absolute Ohrwurmqualitäten, während der Titel in den Strophen auch sein Langzeitpotential beweist. Beide Musikrichtungen, New Wave und Kommerz-Pop, werden in diesem Titel auf hohem Niveau miteinander vereint, so dass man es hier sozusagen mit dem Besten beider Welten zu tun haben. Darüber hinaus hat Debbies markante Stimme auch nach über 30 Jahren nichts von ihrem Charme verloren.
Eigentlich stehen die Zeichen somit auf Hit und „Mother“ hätte, die richtige Promotion vorausgesetzt, auch durchaus Chancen, ähnlich erfolgreich zu werden wie einst „Maria“, denn qualitativ ist die neue Single, bei ähnlich starker Eingängigkeit, noch ein ganzes Stück besser. Leider bekommt der Song eben diese Unterstützung aber nicht, so dass zu befürchten ist, dass die Single ungerechterweise völlig untergehen wird. Damit bleibt nur zu hoffen, dass auch ohne entsprechende Werbeunterstützung genug Menschen auf den Titel aufmerksam werden, so dass „Mother“ vielleicht doch noch einen Weg in die Charts finden kann.
4,5/5 | DL-Single
VÖ: 01.07.2011
Parlophone (EMI Music)
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