Ghostpoet – Liiines

Ghostpoet

In DJ, Produzent und ‚Worldwide‘-Radio-Moderator Gilles Peterson hat er bereits einen Fan und mittlerweile auch Labelboss gefunden, jetzt will Ghostpoet auch hierzulande angreifen. Das Debüt des Briten, „Peanut Butter Blues & Melancholy Jam“, wurde sogar für den prestigeträchtigen Mercury Prize nominiert und weiß irgendwo zwischen HipHop, Soul und Alternative-Klängen zu begeistern. „Liiines“ ist bereits die dritte Auskopplung aus Ghostpoets Erstlingswerk, gleichzeitig aber auch sein am ehesten zugänglicher und massentauglicher Release.

Die Raps rücken ein wenig in den Hintergrund, sind zwar während den Strophen stets präsent, werden aber sehr weich in das pianolastige Soul-Arrangement eingebettet. Ghostpoets Vocals setzen sich nur bedingt ab, liegen vielleicht nicht stark genug im Fokus, obwohl die Lyrics gewohnt interessant sind. Im Refrain versucht sich der Brite an Gesang – stimmlich zwar nicht unbedingt herausragend, dafür sehr zweckdienlich. Es passiert insgesamt auch relativ wenig, doch gerade diese Beinah-Gleichförmigkeit mit dem immer wiederholten, gebetsmühlenartig gerappten Songtitel hat einen gewissen Charme, dem man sich kaum entziehen kann.

„Liiines“ ist vielleicht kein spektakulärer Track, macht aber mit relativ einfachen Mitteln ordentlich Wind. Die Raps drängen sich nicht auf, man spürt die Präsenz aber dennoch deutlich. Dazu kommt ein überaus sanftes, intelligentes Piano-Arrangement mit Modern Soul-Elementen und einem Hauch Elektronik, den man auch bei Gilles Peterson hören könnte. Einzig den Mix kann man ein wenig bekritteln, die Vocals hätten noch ein wenig mehr Luft verdient, doch das sind letztendlich Peanuts. Kombiniert mit dem stylischen Video, macht „Liiines“ ordentlich Laune und ist eingängig genug für ein klein wenig Airplay.

3,5/5 | DL-Single
VÖ: 02.09.2011
Brownswood Recordings (Rough Trade Distribution)

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