Y’akoto – Tamba EP
Deutschland hat eine neue Soulgröße gefunden. Die Deutsch-Ghanaerin Y’akoto singt im Gegensatz zu ihren Kolleginnen Cassandra Steen und Joy Denalane jedoch in englischer Sprache. So scheint sich die 23jährige in manchen Momenten an Lauryn Hill und Erykah Badu erinnern, spielt mit den afrikanischen Wurzeln ihres Vaters und der hanseatischen Unaufgeregtheit der Mutter. Ihr Debütalbum „Babyblues“ soll im Herbst erscheinen, und neben einer gewissen Leichtigkeit auch ernste Themen behandelt. Das gilt auch für die EP „Tamba“ mit gleich vier brandneuen Songs zum Einstand.
„Tamba“ selbst wirkt schwermütig und beseelt, sehr nachdenklich und betrübt. Y’akoto besingt das Schicksal eines afrikanischen Kindersoldaten mit brüchiger Stimme und großen Emotionen. Die junge Dame verfügt über eine kraftvolle Stimme, die sie in diesem todtraurigen Track hervorragend einzusetzen weiß. In „Diamonds“ sieht die Sache schon ganz anders aus: Y’akoto wirkt wie ausgewechselt, bastelt gemeinsam mit ihren Background-Sängerinnen eine wahre Soul-Wand auf und erinnert damit an die letzte Lauryn Hill-Soloplatte. Auf „Talk To Me“ wird der Akustik-Gitarre eine prominentere Rolle zugewiesen, charmant getragener Refrain inklusive. Einzig der weitestgehend akustische Rausschmeißer „Truth“ fällt ein wenig ab, das Arrangement schläfert ein wenig ein, die Vocals wirken eine Spur zu sanft und zurückhaltend.
Ein näheres Auseinandersetzen mit der Debüt-EP von Y’akoto lohnt sich. Die junge Deutsch-Ghanaerin verfügt über eine hervorragende Stimme, die allein durch ihre Klangfarbe zu erzählen vermag, unabhängig von jeglichen Lyrics. Zwischen dem rohen, ehrlichen „Tamba“ und dem verschmitzten „Diamonds“ spielt sie geschickt mit ihren Vocals, wird von hervorragenden Background-Sängerinnen unterstützt. Einzig die (semi-)akustischen Arrangements funktionieren nicht so gut, was aber auch am Songwriting liegen dürfte. Ansprechender Auftakt mit großen Perspektiven und einer viel versprechenden jungen Künstlerin, die Fans von Nneka und Selah Sue begeistern dürfte.
3,5/5
VÖ: 26.08.2011
Kamè Entertainment (Warner Music)
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