Dúné – Hell No!

Dúné

So erfolgreich Dúné mit ihrem zweiten Album „Enter Metropolis“ auch waren, für die Band waren die letzten Jahre eine Zeit der großen Veränderungen. Gleich drei Mitglieder – Gitarrist Simon Troelsgaard, Drummer Malte Aarup-Sørensen und Keyboarderin Cecilie Dyrberg – verabschiedeten sich, man ist mittlerweile nur mehr als Quartett unterwegs. Den Tatendrang der Dänen konnten diese Abgänge nicht schmälern: Im Februar 2013 soll ihr drittes Album „Wild Hearts“ erscheinen. Vorab deutet „Hell No!“ als exklusive iTunes-Single an, dass sich die zarte Evolution bei Dúné fortsetzt. Zumindest scheint man sich von der vor einem Jahr veröffentlichten mauen EP „Echoes Of December“ zu distanzieren.

Nach dem ersten Durchlauf erscheinen einige Fragezeichen hinter der neuen Single. Das lang gezogene Intro, getragen von einer schlichten Schlagzeug- und Bass-Kombination sowie im Chor gesungenen Vocals und Claps, klingt nach einer kleinen Pink Floyd-Verneigung, bevor die Gitarre gen Strophe trägt. Hier setzt nun Matt Kolstrups charakteristische, bissige Stimme ein, gelegentlich von einem Kinderchor und instrumentalen Spielereien unterbrochen. Der minimalistische Charakter bleibt erhalten, gerade was den schlichten, schwerfällig rockenden Refrain betrifft. Erst nach einigen Durchläufen kann man sich damit so richtig anfreunden, während gleichzeitig auffällt, dass die Strophen und vor allem der Song zu kurz sind. Erst für die letzte halbe Minute setzen dichte, majestätische, charakteristische Keyboardwände ein, nur um plötzlich abzureißen. Zweieinhalb Minuten Spielzeit ist zu wenig.

Die B-Seite „BLCK Star“, ebenfalls auf „Wild Hearts“ enthalten, stimmt da schon positiver. Führt der balladeske Auftakt noch auf eine falsche Fährte, heben die Dänen nach etwas über eine Minute mit einem ihrer härtesten, punkigsten Track und fiesen Sirenenklängen ab. Gerade der Refrain vermittelt typischen Dúné-Biss, als Single wohl ungeeignet, dafür mit all jenen Merkmalen ausgezeichnet, die den Sound des Quartetts ausmacht. „Hell No!“ an sich ist eigentlich ein guter Song, jedoch viel zu kurz ausgefallen, wirkt ein wenig fragmentarisch. Mit einer starken B-Seite retten sich die Dänen jedoch. Optimal ist die Singlewahl wohl nicht, ein zweites „Heat“ darf man kaum erwarten, dafür rockige Experimentierfreundigkeit. Das Album kann kommen.

Dúné - Hell No!

Hell No!
VÖ: 10.11.2012 (DL-Single)
Iceberg Records A/S / New Gang Of Robots Rec.

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