Franklin Zoo – Red Skies
Dänemark konnte sich in den letzten Jahren als wahre Rock- und Metal-Talenteschmiede etablieren. Bestes Beispiel dafür sind die hierzulande bis dato kaum bekannten Franklin Zoo. Ein Sänger, der an Chris Cornell erinnert, dazu der Sound von Alter Bridge, Mastodon und diversen Post-Grunge-Größen. Zwischen schier unheimlicher Power und rohen Emotionen packt das Quintett nun sein zweites Studioalbum „Red Skies“ aus, das einen heißen Gitarrenherbst einläutet.
Was diese emotionale Achterbahnfahrt so stark macht, ist die konstant hohe Intensität dieser Platte: acht Songs, 44 Minuten Spielzeit, kein nennenswertes Füllmaterial, auch wenn so manches Muster natürlich vertraut wirkt. Ein „Never Caught“ hätte vor 10-15 Jahren bereits prima funktioniert mit seinen multiplen Entladungen, angedeuteten Groove-Passagen und wütender Härte. Zum Star hier, übrigens auch in sämtlichen anderen Tracks, mutiertt allerdings Rasmus Revsbech. Der Frontmann erinnert freilich an Chris Cornell von Soundgarden, klingt aber dennoch eigenständig und kraftvoll genug, um als mehr als ein reiner Revivalist durchzugehen.
Das gilt natürlich auch für Franklin Zoo selbst, die stets angenehm anders klingen. So scheint unter anderem die jüngere Vergangenheit von Mastodon durch, zumindest in punkto Riffgewitter. Von überbordender Komplexität halten die Dänen recht wenig, auch wenn „Red Skies“ mit sieben Minuten Spielzeit ordentlich Wind macht. Gefühlvolle Zwischenspiele, melancholische Kraftakte und feine Gitarrenarbeit halten den Track aber ebenso kurzweilig wie die bissige 90s-Referenz „Face Down“ und das herrlich laute, aggressive „No One’s Slave“.
Laut, krachig und auf den Punkt: Auf „Red Skies“ stimmt so ziemlich alles. Minimale Abzüge gibt es in der B-Note für kleinere Wiederholungen und einen Hauch zu viel Tremonti-Riffing, doch das sind letztlich nur Peanuts. Mit ihrem zweiten Studioalbum haben Franklin Zoo eine der heißesten Rock-Platten des Jahres geschrieben und deuten gleichzeitig hohes Klassiker-Potential an. Das Ende der Fahnenstange ist für die Dänen nicht erreicht, auch wenn die Messlatte nun freilich hoch liegt.
Red Skies
VÖ: 26.08.2016
Mighty Music (Soulfood Music / Believe Digital)
Franklin Zoo @ Home | @ Facebook
„Red Skies“ @ Amazon kaufen