Pictures – Promise
Hamburg, Berlin, Bad Ems bei Koblenz. Jonas, Union Youth, das Umfeld von Blackmail. Die vier Herren hinter Pictures sind geographisch weit voneinander entfernt und musikalisch doch so nahe beisammen. Man spielte und arbeitete in verschiedenen Konstellationen zusammen, zwischendurch mit einer knappen Dekade Pause. Nun also Pictures, das neue Projekt, sogleich mit einer Doku („Die Könige der Welt“ erscheint im Laufe des Jahres) und dem Debütalbum „Promise“ vorgestellt.
„Down Under The Hill“ war der erste gemeinsame Song und eröffnet nun auch diese Platte. In knapp drei Minuten arbeiten sich Pictures von einer understateten Strophe zum mitreißenden, emotionalen Refrain vor, der sich ein klein wenig bei Travis, Elbow und den frühen Coldplay bedient. Große Gefühle treffen auf süßliche Glum-Pop-Elemente und einen Hauch von Melancholie; ein Konzept, das immer wieder auftaucht. „Wouldn’t It Be Great“ und „Fall“ haben hörbar Spaß an diesem musikalischen Konzept.
Es geht aber auch lauter und euphorischer. „Let The Music Shine“ reißt von der ersten Sekunde an mit. Pictures packen die volle Wucht ihres musikalischen Schaffens in diese dreieinhalb Minuten und räumen mit einer Urgewalt von Refrain ab. Zwischendurch versteckt sich der eine oder andere Filler. „Love“ (samt unscheinbarer Reprise), „See The Sun“ und „Not The Only One“ sind bestenfalls nett, aber eben auch nicht mehr. Dann doch lieber „Here I Come“ mit einem Hauch von Beatles-Melodik, Echokammer und Supergrass-Euphorie.
Im Fall von „Promise“ hätte ausnahmsweise auch etwas weniger Musik vollkommen ausgereicht. Pictures bringen eine Reihe an guten, unterhaltsamen Ideen mit und stieren ein wenig im Britpop-Revival sowie der Glum-Welle rund um den Jahrtausendwechsel. Auf 43 Minuten läutet das Quartett den Frühling ein, begleitet von so manchem Ohrwurm und bittersüßen Momenten der Melancholie.
Promise
VÖ: 03.02.2017
Virgin Records (Universal Music)
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