Schlagwort: Post-Hardcore

Forkupines

Forkupines – Islands

Klingt wie ein Kleintier mit Gabeln am Rücken, macht aber prima Musik: Forkupines könnten findigen Alternative-Rock-Hörern bereits ein Begriff sein. Das Trio aus Braunschweig veröffentlichte bereits ein starkes Album und diverse Kleinformate, zudem mehrere Songs zwischendurch. Einige davon ergeben nun eine neue Platte – ein Albumzyklus von beinahe einem Jahr ist das Ergebnis. „Islands“ ist aber beileibe keine Compilation, sondern ein in sich geschlossenes Werk über Depressionen, Einsamkeit und Zukunftsangst. In anderen Worten: der perfekte Soundtrack für das Hier und Jetzt, obwohl das Gros des Materials vorher geschrieben wurde. Alle Klarheiten beseitigt?

Weiterlesen
King Mothership

King Mothership – The Ritual

Zwischen den ersten beiden Alben seiner Hauptband Periphery begann Sänger Spencer Sotelo still und heimlich mit den Arbeiten an einem Soloprojekt. Sotelo veröffentlichte ein paar Demos über Soundcloud, bevor er keinen Bock mehr auf die eingeschlagene Richtung hatte und die Songs ins Archiv packte. Immer wieder von Fans darauf angesprochen, grub er die Sessions vor ein paar Jahren erneut aus und entschloss sich, das King Mothership getaufte Soloprojekt zu komplettieren und neu abzumischen. Neun Jahre nach der ersten geschriebenen Note landet „The Ritual“ nun endlich.

Weiterlesen
Jamie Lenman

Jamie Lenman – King Of Clubs

Hat da jemand ‚Trilogie‘ gesagt? Eine solche beschließt Jamie Lenman aktuell, obwohl entsprechende Pläne erst jetzt bekannt werden. Das Überalbum „Devolver“ und die experimentelle Cover-Platte „Shuffle“ erschienen nämlich ohne einen solchen Überbau. Nun liefert Lenman also das, wie er es nennt, Abschiedskapitel einer besonders kreativen und unterhaltsamen Zusammenarbeit mit Space, der unter anderem bereits für Idles und Black Futures produzierte. Das wütende und politische „King Of Clubs“ präsentiert sich bewusst als Minialbum, da der Musiker kein komplettes Album in diesem verstärkt an sein altes Betätigungsfeld Reuben erinnernden Stil hätte durchdrücken können.

Weiterlesen
KID DAD

KID DAD – In A Box

Das ewige Gedankenexperiment um Schrödingers Katze – lebt sie noch oder rastet sie bloß ihre Augen? – beschäftigt nach wie vor und dient als vielfältiger Quell der Inspiration. KID DAD vertonen das Paradoxon auf Albumlänge, für ein Debüt gleichermaßen mutig wie faszinierend. Das Paderborner Quartett, ursprünglich als Grunge-Band gestartet, ist mittlerweile in den verschiedensten Alternative- und Rock-Gefilden verhaftet und lässt eine Pluralität packender wie abwechslungsreicher Einflüsse von Punk über Prog bis Post-Hardcore zu. „In A Box“ versucht aus der Katzenschachtel auszubrechen.

Weiterlesen
Phoxjaw

Phoxjaw – Royal Swan

Wo Phoxjaw hindreschen, wächst kein Gras mehr. Und sonst eigentlich auch nichts, denn seit der vor zwei Jahren veröffentlichen Debüt-EP langt das Quartett mit seinem Mix aus Alternative Rock, Post-Hardcore und Stoner/Alternative Metal ordentlich zu. Ihr erstes Album nahmen sie beinahe komplett in Eigenregie und dem Lagerkoller nahe im walisischen Devil’s Bridge Cottage auf. Sämtliche Instrumente spielten die Briten getrennt voneinander ein, die Gitarrenspuren beispielsweise in einem Wäscheschrank. Klingt komisch, funktioniert aber: „Royal Swan“ erweist sich als Volltreffer.

Weiterlesen
Boston Manor

Boston Manor – Glue

Stillstand? Nicht mit Boston Manor! Vor vier Jahren explodierten die Briten mit ihrem Debütalbum „Be Nothing.“ förmlich und setzten kurzweiligen Pop-Punk mit Emo-Schlagseite vor. Im Laufe der Jahre, zuletzt auf „Welcome To The Neighbourhood“, wurde der Sound des Quintetts etwas rauer, rockiger und wuchtiger. Mit allerlei Alltagssorgen und der emotionalen Düsternis einer sich schließenden modernen Gesellschaft konfrontiert, passt sich der Drittling „Glue“ den Gegebenheiten an und wagt zahlreiche Experimente. Seinen Eltern, so Sänger Henry Cox, gefalle die Platte nicht so gut wie die beiden Vorgänger. Das macht Sinn.

Weiterlesen
December Youth

December Youth – How Are You

Künstler, so heißt es gemeinhin, haben ewig Zeit für ihr erstes Album, aber nur wenig für den Nachfolger. December Youth halten davon herzlich wenig. Nach einer starken EP veröffentlichte das Quintett aus Düsseldorf und Essen 2016 seinen Full-Length-Einstand „Relive“ und zog sich nach einigen Touren und Konzerten erst einmal zurück, um den Zweitling in aller Ruhe zu schreiben. Genau diese bewusste Entschleunigung macht sich nun bezahlt, denn das persönlich geprägte „How Are You“ wirkt in jeder Hinsicht kraftvoller und muskulöser.

Weiterlesen
Barrels

Barrels – Barrels

2017 tauchten Barrels aus Hamburg erstmals mit „Invisible“ auf und arbeiteten sich am Tod eines Familienmitglieds ab. Zwischendurch wurde die Rhythmusabteilung durchgewürfelt und der Blick nach außen gerichtet. Nun geht es dem störrisch und doch so charmant klingenden Quartett um gesellschaftliche Störfaktoren, um zentrale moralische Fragen zwischen Profitgier und Rücksichtslosigkeit. „Barrels“ heißt die neue EP, wie die Band, und zerlegt in 28 Minuten alles.

Weiterlesen
Cold Reading

Cold Reading – ZYT

Auch wenn es immer weiter in den Hintergrund zu rücken scheint, hat das klassische Konzeptalbum im Streaming-Zeitalter weiterhin seine Daseinsberechtigung. Wie es geht, zeigen aktuell Cold Reading aus Luzern. Die fünf Schweizer brechen das Format komplett auf und dritteln es. Der erste Abschnitt – „Past Perfect“ – erschien digital bereits vergangenen Mai, der zweite Teil „Present Tense“ kam im September. Nun gibt es alles, gemeinsam mit dem großen Finale „Future Continous“ (erst in der Vorwoche präsentiert), auf einer großen Platte. „ZYT“ widmet sich nicht nur einer spannenden Geschichte über einen Ausgestoßenen, sondern zeichnet zudem die packende musikalische Entwicklung der Luzerner nach.

Weiterlesen
Be Well

Be Well – Be Well

Pünktlich zum Jahreswechsel kracht es noch einmal so richtig im Gebälk, denn mit Be Well debütiert eine neue Band mit alten Gesichtern, die Fans alter Strike Anywhere- und Rise Against-Platten ein beseeltes Lächeln auf die Lippen zaubern dürfte. Aktuelle und ehemalige Mitglieder von Bane, Darkest Hour und Fairweather zocken melodischen Hardcore, wahlweise mit Post-Präfix oder punkigen Untertönen versehen. Erst vor wenigen Monaten gegründet, steht nun die erste Single mit zwei Songs in den Startlöchern.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?