Madina Lake – Attics To Eden

(c) Roadrunner Records

Zugegeben, so ganz kann man den UK-Hype um Madina Lake hierzulande (noch) nicht nachvollziehen. Ihr Debütalbum „From Them, Through Us, To You“ hat sich zwar nett zwischen den Pop-Punk- / Emo-Stühlen platziert, ohne dabei mit wirklichen Hits zu punkten. „Attics To Eden“ könnte – mit neuem Hitfaible und leichter Pop-Affinität – allerdings den Eindruck ändern.

Der Opener „Never Take Us Alive“ überrascht erst einmal – ist das wirklich ein Drumcomputer zu Beginn? Nach dieser ersten Verwirrung geben die Leone-Zwillinge allerdings Gas mit einem Mitsingrefrain und überraschend schroffen Gitarren. Auf „Let’s Get Outta Here“ ein ähnliches Bild, sogar noch ein Stück ungeschliffener, dazu Parallelen zu „My Prerogative“ – eine eigenwillige, dennoch okaye Kombination, die ein Rammstein-Riff auf 80s-Pop treffen lässt, wobei beinahe metallische Untertöne dominieren.

Erneut wollen sich Madina Lake nicht auf ein eindeutiges Soundbild einigen, haben dieses Mal aber die richtigen Hits und ‚Experimente‘ im Gepäck. „Criminals“ ist ein dramatischer Rocksong mit elektronischer Schlagseite, der gelegentlich an Panic At The Disco erinnert. „Not For This World“ rückt Nu Metal in die Popwelt. Das unsägliche „Friends And Lovers“ hätte zum Beispiel aber nicht sein müssen, es fällt ähnlich ziellos wie „Legends“ aus, verschreckt mit Banalität.

Dennoch, auf „Attics To Eden“ dominieren die Hits, die Ohrwürmer, der Süßstoff – da darf auch schon mal „Never Walk Alone“ auf dem hohen Punkross reiten, ohne zu tief zu fallen. Madina Lake hingegen sind sich nicht ganz sicher, ob sie sich nun den Mainstream Untertan machen wollen, oder ob sie doch eher mit Electro und Riff-Rock experimentieren wollen. Dieses Mal funktioniert der Spagat.

VÖ: 25.09.2009
Roadrunner Records (Warner Music)
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