Violet Leaves – Beyond The Means

Violet Leaves

Unerhört, diese vier Herrschaften. Violet Leaves aus dem Stuttgarter Raum stehen für Punk Rock mit sympathischen Seitenhieben in Richtung Pop, Ska und Action. Noch nie von gehört? Soll sich ändern, denn die sechs Songs der im Eigenvertrieb erhältlichen EP „Beyond The Means“ machen definitiv Lust auf mehr.

„Another gig – we rock the show“ – eine Ansage wie ein nasses Handtuch. Der Opener „Infecting You“ beschreibt das Programm von Violet Leaves in etwa prägnant so wie „Hit The Lights“ vor beinahe drei Jahrzehnten. Das Rezept ist einfach: druckvolle Rhythmusabteilung, überaus harmonischer, beinahe cybernetisch anmutender Gitarrensound und Vocals mit dem gewissen Schalk im Nacken – simpel aber effektvoll, sofern man über den dezent plakativen Mitsingteil zum Abschluss von „Tell Me Something“ hinwegsieht. Wenn’s denn live knallt…

Beeindruckend ist die Hitdichte – almost all killers, no fillers. „No Matter, Whatever“ springt geschickt zwischen leichtfüßig tänzelnder Strophe und hymnischen Refrain hin und her, während „It’s Time“ und „Satisfaction“ zwischendurch auch ordentlich aufs Gaspedal drücken. Hier wird zwischen den Beatsteaks, Sum 41 und Green Day alles abgedeckt, was Rang und Feuer unterm Hintern hat. Größter Hit ist aber ohne Frage „Other End“, das zwischen melancholischem Rock, Ska-Wahnsinn und unverschämt eingängigem Refrain dreieinhalb Minuten lang in eine andere Welt entführt.

„Beyond The Means“ ist ein mehr als nur solider Auftakt für Violet Leaves. Sieht man über kleinere Schönheitsfehler – die Produktion wirkt etappenweise ein wenig matschig, der Abgang in „Tell Me Something“ geschieht in Schieflage – hinweg, darf man sich über einen erfrischenden Happen (Punk-)Rockmusik aus dem schönen Schwabenland freuen. Fortsetzung folgt… hoffentlich bald.

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