The Asteroids Galaxy Tour – Fruit

(c) Verstärker

Es knarzt und krächzt an jeder Ecke, klingt positiv kaputt und angenehm beseelt – die Rede ist von The Asteroids Galaxy Tour, einem dänischen Duo mit Werbehit und UK-Hype. Mette Lindberg und Lars Iversen lassen Funk, Soul, Pop, Electro und Psychedelia zu einem erstaunlich frischen, bis dato ungehörten Sound zusammentreffen, der sich gleichzeitig retro anfühlt und dennoch am Puls der Zeit liegt. Ihr Debütalbum „Fruit“ erscheint mit viel zu großer Verzögerung nun auch hierzulande.

Dabei ist aber nicht nur der äußerst frische Sound ein Highlight, es ist vor allem die ungewöhnliche Stimme Mette Lindberg. Ob sie nun wirklich singt – man weiß es nicht. Sie wirkt konstant etwas schief und knarzt, mit ihrem verschrobenen Auftreten und witzigen Akzent aber immer charmant verplant. Über das etwas düstere „Lady Jesus“ hangelt sich das Duo in das Album, kurz danach das erste Highlight. Das verdammt coole Riff von „The Sun Ain’t Shining No More“ erinnert entfernt an „The Seed 2.0“ von The Roots, wirkt aber dank Synthi-Einsatz noch älter, riecht angenehm modrig.

Die Überhits kommen etwas später, erscheinen passenderweise auch als Singles. „The Golden Age“ wird von einem verspielten Piano getragen, beinahe etwas schrill, passt aber zum eigenwilligen Gesang Lindbergs und zu den großspurigen Backings. Angenehm schräg und kauzig. Und dann ist da natürlich noch „Aroud The Bend“, dank Werbung  eine Hausnummer. Wann haben Trompeter eigentlich das letzte Mal so gefunkt?

Aber auch zwischen den Zeilen punktet „Fruit“. „Push The Envelope“ ist eine angenehm obskure Songperle mit Bond-Refrain, „Sunshine Coolin'“ bringt den Offbeat zurück, während „Bad Fever“ entfernt an MGMT erinnert. The Asteroids Galaxy Tour sind anders, lassen sich weder einem Genre noch einer Dekade vollends zuordnen. Hauptsache es brennt. Und krächzt.

VÖ: 18.09.2009
Small Giant Records (EMI Music)
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