Example – Kickstarts
Während man in den USA mit Sample-Wars hinterher hetzt, schreiben britischer Rapper weiterhin elektronsiche Kapitel. Nach Dizzee Rascal, Lethal Bizzle und Wiley kommt nun Example hinterher, dessen hervorragender Zweitling „Won’t Go Quietly“ hierzulande weitestgehend ignoriert wurde. In Form von „Kickstarts“ steht nun allerdings ein potentieller Charthit in den Startlöchern, der definitiv Crossover-Potential besitzt.
Irgendwo zwischen Electro House, Dubstep und, wie Example es nennt, „erwachsenem Rave“, lässt sich diese verspätete Valentinstag-Botschaft nieder. Raps (alternativ auch als „Chat“ bezeichnet) gibt es kaum, dafür einen sauber getrimmten Singsang auf eindringliche Synthis. Sub Focus hat dem konzeptuell poppigen Song ein wenig Club-Edge verpasst und lässt irgendwo zwischen Calvin Harris und MGMT abpumpen. In drei Minuten ist alles erzählt, alles gerappt, jedes Herz gebrochen, jede Melodie zerschreddert.
Im Endeffekt klingt „Kickstarts“ nach einer etwas härteren Calvin Harris-Produktion: Schrill, kunterbunt, eingängig und tanzbar. Example hat hörbar Spaß, schmachtet im Stillen und bewegt die Füße zwischen Radio, Gartenparty und Club. Zwar wird es wohl kaum, wie in der britischen Heimat, in die Top 3 gehen, doch eine solide Chartplatzierung sollte hier definitiv möglich sein. Aktuell nimmt Example bereits ein neues Album auf, das noch stärker in Richtung Electro und Dubstep gehen soll. Man darf gespannt sein.
4/5
VÖ: 04.03.2011
Ministry Of Sound (Warner Music)
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