Compact Space – Nameless

Compact Space

80er-lastiger Elektropop ist zur Zeit wieder mächtig angesagt. Dementsprechend nimmt die Anzahl der Veröffentlichungen in diesem Bereich dieser Tage beständig zu. Mit Bands wie Hurts und Mirrors, oder auch Insidertips wie Zynic und The Domino State haben einige Newcomer auf sich aufmerksam machen und sich in eine Liga mit Veteranen wie Mesh platzieren können. Compact Space gehören quasi zu beiden Kategorien, denn einerseits existiert die Band erst wenigen Jahren, doch zwei der Bandmitglieder des Trios bewegen sich schon seit Jahren in der Szene – Christian Eigner, welcher seit Ende der 90er Jahre als Tour-Schlagzeuger für Depeche Mode fungiert, und Daryl Bamonte, der schon für The Cure tätig. Sänger Florian Kraemmer ist dagegen ein zur Zeit noch unbeschriebenes Blatt.

Das Debütalbum des Trios trägt den bezeichnenden Namen „Nameless“ und bietet genau das, was Freunde elektronisch angehauchter Popmusik erwarten dürfen. Sphärische Synthesizer-Melodien sind hier genauso an Bord wie elektronische Rhythmen und Florian Kraemmers mal sehr durchdringender, mal etwas bedrückt daherkommender Gesang, welcher sich stets passend in das Gesamtbild einfügt. Und über allem schwebt natürlich auch ein Hauch 80er-Jahre-Atmosphäre. Das kennt man von Bands wie Hurts oder Mirrors zwar schon, doch im Vergleich zu genannten Interpreten gehen Compact Space doch noch etwas elektronischer zu Werke, erinnern dabei natürlich auch an die neueren Werke von Depeche Mode und stellenweise sogar ein wenig an die Urväter von Kraftwerk.

Das komplette Programm, von schnellen Uptempo-Songs über poppige Midtempo-Nummern bis hin zu langsamen Balladen, ist auf dem Album vertreten, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf den langsamen bis mittelschnellen Titeln liegt. Der Opener „Push Push“ – erscheint parallel zum Album-Release als Single – ist beispielsweise eine dieser Midtempo-Nummern. Der Song gehört ganz klar zu den stärksten Titeln des Albums und kann im Refrain sogar echte Ohrwurmqualitäten aufweisen. Doch daneben gibt es noch weitere Kracher auf der CD, zum Beispiel das sphärische, dezent melancholisch angehauchte „The Unstoppable Collision“, bei dem Martin Gore von Depeche Mode die Gitarrenpassagen eingespielt hat, der leicht düstere Midtempo-Stampfer „Red Alert“, der in dieser Form auch problemlos aus den 80er Jahren stammen könnte, das elektronische „Lonely Star“, oder auch die zu gleichen Teilen todtraurige und doch auch Hoffnung machende Traumballade „My Other Life“.

Darüber hinaus haben sich zwar auch ein bis zwei etwas schwächere Songs dazwischen gemischt, die mit dem hohen Niveau der genannten Songs nicht ganz mithalten können. Das ändert aber nichts daran, dass man es hier insgesamt mit einem sehr starken und durchaus auch stimmigen Album zu tun haben, das sich Fans dieser Musikrichtung auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

VÖ: 24.06.2011
Ferryhouse Productions (Warner Music)

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