The Domino State – Uneasy Lies The Crown

The Domino State

Viele musikalische Strömungen der 80er Jahre sind in den letzten Jahren wieder zunehmend populär geworden. In diesem Zusammenhang sind natürlich zuerst einmal die neueren New Wave-angehauchten Bands wie Hurts oder Mirrors zu nennen. Doch darüber hinaus bekommen langsam auch Musikrichtungen wie Post Punk oder Shoegaze, welche seit jeher eher eine Sache des Undergrounds sind und waren, zunehmend mehr mediale Aufmerksamkeit. The Domino State aus London bringen in ihrer Musik Elemente aller genannten Richtungen unter und sind damit – trotz oder gerade wegen aller Retrolastigkeit – voll im Trend.

The Domino State sind aus der Indie-Wave-Band At The Lake hervorgegangen. Von der Originaltruppe sind neben Sänger Matt Forder auch die beiden Gitarristen Jim Machin und Tim Buckland mit an Bord. Für Aufmerksamkeit konnte man bereits im Vorprogramm von Bands wie Coldplay und M83, aber natürlich auch mit den bisher veröffentlichten Singles „Iron Mask“, „What’s The Question?“, „Firefly“ und „We Must Not Shut Ourselves Away“ sorgen. Darüber hinaus haben The Domino State aber auch schon ein komplettes Album namens „Uneasy Lies The Crown“ veröffentlicht, welches jetzt endlich auch in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wird.

Von „Iron Mask“ mal abgesehen, haben es glücklicherweise sämtliche bisher veröffentlichten Singles auf das Album geschafft. Das vorab ausgekoppelte „We Must Not Shut Ourselves Away“ ist auch das absolute Highlight des Albums. Hier zeigen sich The Domino State von ihrer besten Seite und vermengen gekonnte Elemente aus dem New Wave- und Post Punk-Bereich mit den einen oder anderen moderneren Coldplay-Zitat. Doch auch die anderen Songs des Albums müssen sich hinter dieser Perle nicht verstecken.

„Pompeji“ ist beispielsweise eine wunderbar melancholische Hymne voller Reminiszenzen an den Sound der 80er Jahre und an Bands wie A Flock Of Seagulls. Auch der leicht düstere Midtempo-Song „For Now“ besitzt eine wunderbar 80er-lastige Aura. Doch nicht alle Lieder des Albums sind derart rückwärtsgewandt (wobei der Begriff in diesem Zusammenhang im Falle von The Domino State ausnahmslos positiv zu verstehen ist). „What’s The Question?“ könnte beispielsweise auch den einen oder anderen Coldplay-Fan ansprechen, während „A Pillow Song“ ein wenig an die Madchester-Bands der frühen 90er Jahre erinnert.

„Uneasy Lies The Crown“ ist von vorne bis hinten absolut stimmig ausgefallen. Zwar ist nicht jeder Song ein absolutes Highlight, doch die Skip-Taste wird man vermutlich nicht ein einziges Mal beim Hören dieser musikalischen Perle betätigen müssen, denn das Album kommt gänzlich ohne schwächere Songs und Ausfälle daher. Somit hat man es hier mit einem der ganz großen Alben-Highlights des Jahres 2011 zu tun, in das jeder einmal reinhören sollte, der sich auch nur entfernt für Bands wie Hurts, Mirrors, White Lies oder auch Coldplay begeistern kann.

VÖ: 20.05.2011
brillJant Sound (Indigo)

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