Max Herre feat. Philipp Poisel – Wolke 7

Max Herre

Nach seinem kleinen Ausflug in Singer/Songwriter-Gefilde auf „Ein geschenkter Tag“ kehrt Max Herre nun zurück zu seiner persönlichen HipHop-Vision, die seit Freundeskreis-Tagen aus der deutschen Rap-Szene nicht mehr wegzudenken ist. „Hallo Welt!“, sein für den 24. August angekündigtes drittes Soloalbum, soll an eine Art Pirate Radio erinnern und lockt mit so illustren Gästen wie Cro, Clueso, Samy Deluxe, Marteria, Patrice, Fetsum und Aloe Blacc. Die erste Single „Wolke 7“ bestreitet er jedoch mit „Eiserner Steg“-Sänger Philipp Poisel, der demnächst sein Live-Album „Projekt Seerosenteich“ veröffentlichen wird.

Wehmut, Sehnsucht und leichte Selbstzweifel säumen den Weg dieses Tracks. Herre und Poisel stellen sich die Frage nach der eigenen Rolle inmitten einer hektischen Gesellschaft, philosophieren über Wege und Ziele, sehnen sich nach dem Sinn des Lebens. „Also schließ ich die Augen / um an etwas zu glauben / dass es wert ist zu lieben / um das Leben zu lieben“ – Poisels warme Stimme macht den Refrain zu einem emotionalen Höhepunkt. Eingebettet in ein ruhiges, nachdenkliches Arrangement, bestimmt durch schlichte Pianoklänge und einen ebenso übersichtlich gehaltenen Beat, geht Max Herre auf die Suche, gibt sich verletzlich und bietet damit Poisel die perfekte Bühne, um, begleitet von den dezent eingesetzten Klängen einer Akustikgitarre, in einem kleinen Breakdown förmlich nach Hoffnung zu flehen.

Als B-Seite für die 2-Track-Single hat man sich den Album-Track „Jeder Tag zuviel“ ausgesucht, in dem es deutlich flotter, zuweilen gar soulig und funkig zugeht. Der bissige Refrain von Antonino (Mega!Mega!), der sich tatsächlich so nennt, macht Laune, geht sogar in die Beine. Wer eine digitale Version bevorzugt, bekommt ein fettes Bundle mit acht Tracks serviert. Neben der zusätzlichen Album-Version von „Wolke 7“ ist das Fragment „1992“, ein witziger Old School-Ausflug, enthalten, überdies vier weitere Instrumentals. Das nennt man wohl Value for Money. Aber auch für sich macht „Wolke 7“, überdies mit einem sehr eindrucksvollem Video auf hoher See ausgestattet, einiges her. Nicht zu rührselig, mitreißend und durchdacht begeht Max Herre die dritte Solo-Ära. Der (nicht ganz so heimliche) Star dieser Auskopplung ist jedoch Philipp Poisel, dessen Refrain beweist, dass sein Album „Bis nach Toulouse“ nicht umsonst seit eindrucksvollen 63 Wochen in den deutschen Charts steht.

VÖ: 03.08.2012
Nesola (Universal Music)

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