Britney Spears – Ooh La La

Britney Spears

Gäbe es einen Duden-Bildband, könnte man unter dem Stichwort „Stehaufmännchen“ ganz sicher ihr Konterfei abbilden: Mit nicht einmal 32 Jahren hat Britney Spears sowohl persönlich als auch karrieretechnisch schon so gut wie alles erlebt. Ob gefeierter Teeniestar, Mega-Absturz mit Skandal-Rasur oder umjubeltes Comeback – kaum einer anderen Künstlerin wurde das extrem harte Showbusiness so zum Verhängnis wie Britney. Doch irgendwie lässt sie einfach nicht locker: Nach knapp zweijähriger Pause meldet sie sich dieses Jahr mit neuer Single und neuem Album zurück. Als kleinen Vorgeschmack gibt es jedoch erstmal den Titel-Soundtrack zum neuen „Schlümpfe“-Film mit dem tiefsinnigen Namen „Ooh La La“ (man beachte das doppelte „o“).

Der Titel trägt einmal mehr unverkennbar die Handschrift ihres Produzenten Lukasz „Dr. Luke“ Gottwald und beginnt mit dumpfen, bald immer forscher werdenden Synthies. In den poppig gehaltenen Strophen, die zweifelsohne Anleihen des Jessie J-Hits „Domino“ beinhalten, singt sich die Spears mal wieder ihren persönlichen Traummann zurecht, mit dem sie logischerweise überall hingehen würde. So weit, so durchschaubar. Abgedreht geht es in der anschließenden Bridge zu, die obligatorisch nicht ohne das berühmte „F-Wort“ auskommt und einen krassen Gegensatz sowohl zum Vorangegangenen als auch zum Refrain darstellt: Fast schon gerappte Sprechverse mit passenderweise schlumpfartig verzerrter Stimme wollen nicht so recht in das Gesamtschema des Songs passen. Der fast schon brav wirkende Refrain im Teenie-Stil einer Miley Cyrus kommt eingängig daher und kann mit seinen Gitarren- und Schlagzeugbeats überzeugen. Während sich der Mittelteil etwas zieht, wirft der Schlussrefrain noch einmal alles in die Waagschale und lässt den Song melodisch ausklingen.

„Ooh La La“ kann man als reichlich unspektakulär und dennoch ganz passabel zusammenfassen. Als Soundtrack eines Schlümpfe-Films mit Sicherheit keine schlechte Wahl, ist eine hohe Chartplatzierung aber wohl eher nicht zu erwarten. An Langeweile mangelt es dem Titel dabei ganz und gar nicht, die Verteilung innerhalb der etwas mehr als vier Minuten sowie die abrupten Wechsel sind allerdings selbst für Britney-Songs gewöhnungsbedürftig. Man darf gespannt sein, inwiefern ihr kommendes achtes Studioalbum musikalisch überraschen wird, welches im Herbst erscheinen soll. Die Tatsache, dass will.i.am als Executive Producer aufgelistet wird, macht bereits deutlich, in welche Richtung es gehen wird. Nach dem Nr. 1-Erfolg mit „Scream & Shout“ und ihrer gefühlt 19. Wiederauferstehung darf jedoch erneut festgehalten werden: „It’s Britney, bitch!“

Britney Spears - Ooh La La

Ooh La La
VÖ: 21.06.2013 (DL-Single)
Kemosabe Kids / RCA Records (Sony Music)

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