Sepalot – Black Sky

Sepalot

Als Plattendreher, Blumentopf und Produzent für Ladi6 kennt man Sepalot bestens, mittlerweile auch als durchaus patenten Solokünstler mit einem Hang zum eingängigen Wahnsinn. Die Wolken, die er auf „Chasing Clouds“ noch jagte, haben sich mittlerweile zugezogen und den Himmel verfinstert. „Black Sky“ soll eine düstere Seite des Künstlers zeigen, die dieser von sich selbst zuvor nicht kannte, und dabei mit weniger Gästen auskommen. Mehr Artist-Album, mehr instrumentale Gehversuche – einfach geht anders.

Unter den wenigen Gästen gibt es eine Wiederholungstäterin. Ladi6 ist auf „March On“ zu hören, einem der besten Album-Tracks. Der hibbelige, durchaus eingängige Soul-Track wird durch einen wuchtigen Beat angenehm befeuert, mit dem Sepalot jedes Wort einzeln zu befeuern sucht. Die Neuseeländerin beschließt damit eine hervorragende erste Albumhälfte, die unter anderem das mächtige „Naughty Boy“ beinhaltet, für dessen Gitarren und Adlips offensichtlich „Supermassive Black Hole“ von Muse Pate stand. Die wenigen, übersichtlich eingesetzten Vocals brennen sich in dieses drei Minuten lange Biest, kurzer Downbeat-Part und eine Prise Dungeon Rock inklusive.

Die ersten sieben Tracks kommen ohne einen einzigen Ausfall aus. Bereits der instrumentale Auftakt „Enough“ feuert entsprechend an, das mit Dub-Elementen ausgestattete „Black Sky“ klingt nach tiefer Verzweiflung, dazu kommt das knüppelharte „Who Loves You“ mit energisierenden Vocals von Johnny Popcorn. Nach der bereits erwähnten Ladi6-Kooperation flacht die Platte jedoch deutlich ab. Zahlreiche kurze Songfragmente stören den Flow ein wenig, einzig das von Jesper Munk eingesungene „Faithful Man“ und das herrlich kaputte „Feel“ bleiben hängen. Der Rest: Ausschussware.

Zu viele Fragmente und halbfertige Ideen drücken mächtig auf die Gesamtwertung. Dabei fängt Sepalot gut an und zeigt, dass es auch ohne eine Armada an Gästen wunderbar klappen kann, wobei eine Ladi6 mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist. Die erste Hälfte von „Black Sky“ deutet eine erfrischende, hochwertige und vor allem abwechslungsreiche Platte an. Dass sich dahinter nur wenig wirklich überzeugendes Material versteckt hält, ist zwar schade, letztlich langweilt aber auch dieses Solowerk nicht. Man muss bloß die Skip-Taste gelegentlich einsetzen.

Sepalot - Black Sky

Black Sky
VÖ: 13.09.2013
Eskapaden Musik (Soulfood Music)

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