Submotion Orchestra – Colour Theory

Submotion Orchestra

Eilig haben sie es gehabt: Nur 15 Monate nach dem starken „Alium“ legen Submotion Orchestra nach. Das elektronische Westentaschen-Orchester mit Hang zu (Acid) Jazz, musste sich dieses Mal etwas anders orientieren, da sich Sängerin Ruby Wood etwas zurückzog – sie war erst kürzlich Mutter geworden. Mit einer Mischung aus instrumentalen Tracks und verschiedenen Gaststimmen knüpft „Colour Theory“ locker an seinen Vorgänger an.

Stellenweise zeigen die Briten, dass es auch ohne bzw. mit nur ganz wenig Gesang geht. Gleich zwei solcher minimalistischer Liebhaberstücke rahmen die Platte ein – zum einen „Jaffa“, das sich auch wunderbar auf einer Milchbar-Compilation machen würde, und zum anderen das wundersame „Ao“. Zweiterer Song mag zwar ein wenig unterkühlt und brav ausfallen, die im Hintergrund durchschimmernde Trompete versöhnt jedoch mit dem an sich etwas banalen Arrangement.

Mit interessanten Gästen ist ohnehin für geschmackvollen Schwung gesorgt. Da wäre beispielsweise Andrew Ashong, der etwas desorientiert durch das an sich bereits leicht entrückte, minimalistische „Needs“ irrt. Dieses schräge, beinahe avantgardistische Auftreten passt aber interessanterweise hervorragend. „Red Dress“ überrascht mit RnB-Untertönen, während „Empty Love“ mit Ruby Woods Präsenz auftrumpft, die sich dieses schlichte Kleinod mit Chase & Status-Kollaborateur Ed Thomas teilt.

Zugegeben, der erhoffte Übersong fehlt (erneut), doch das soll kein gröberes Problem darstellen. Wie schon sein Vorgänger fließt auch „Colour Theory“ gar wunderbar vor sich hin auf konstant gutem bis hohem Niveau, vereint interessante Stimmen und seltene Cameos von Ruby Wood mit instrumentaler Leichtigkeit. Mit gekonntem Minimalismus und hoher Effektivität schmeichelt sich diese Platte in die Playlists des nahenden Frühjahrs.

Submotion Orchestra - Colour Theory

Colour Theory
VÖ: 19.02.2016
Counter Records (Rough Trade)

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