Jim Jones & The Righteous Mind – Super Natural

Jim Jones & The Righteous Mind

Keine Zeit zum Verschnaufen: Nach The Jim Jones Review, Black Moses und Thee Hypnotics hat der britische Sänger und Gitarrist Jim Jones schon wieder das nächste Projekt am Start. Jim Jones & The Righteous Mind widmen sich schweißtreibendem Garage Rock im hitzigen Spannungsfeld zu schweren, mächtigen Blues-Tönen. Das Debütalbum „Super Natural“ wird als erdiges, spirituelles und doch blutiges Werk angekündigt – Treffer und versenkt.

Zehn wechselweise wahnwitzige und entspannte Songs rattern in 47 atemlosen wie sympathischen Minuten aus den Boxen. Vom eröffnenden „Dream“ an, wird Jim Jones zum wilden Stier und tobt regelrecht durch die Manege. Sein lautes, wuchtiges Auftreten überrascht ein wenig, macht in Kombination mit dem nicht minder schroffen, forschen Arrangement aber durchaus Sinn. Ordentlich Distortion und pointierte Direktheit preschen voran und leiten in das etwas entspanntere und doch scharfkantige „Base Is Loaded“ über. Der Sechsminüter lässt Gitarren, Klavier und die sonore, wuchtige Stimme des Londoners im gemächlichen und doch lärmenden Midtempo-Bereich gegeneinander antreten.

Nicht nur hier, auch in weiterer Folge klingt „Super Natural“ wie ein musikgewordener Konfrontationskurs. Zig Ideen kollidieren miteinander und schaffen faszinierende, wenn auch zunächst nur über Umwege greifbare Arrangements. Ein „Heavy Lounge #1“ driftet stellenweise Richtung Jam ab und überrascht mit dezenten Psych-Einflüssen, während „Boil Yer Blood“ als furztrockener Garagen-Blues-Track unheimlich Laune auf kompromisslose Art macht. Zwischen dem verspielten, getriebenen „Aldecide“ und dem semi-balladesken, emotionalen Rausschmeißer „Everybody But Me“ mit einem Hauch Mark Lanegan deckt Jones alles ab, was aus der herkömmlichen Garage so nach außen dringen kann.

Freilich ist dieser Einstand von Jim Jones & The Righteous Mind gewöhnungsbedürftiger starker Tobak, bei näherer Betrachtung aber auch richtig gut gelungen. Hinter den schroffen Garagentönen mit nicht minder bissiger Blues-Note stecken durch die Bank starke Songs, die das gesamte Genre-Spektrum vom Uptempo-Gassenhauer über das gemütliche Westentaschen-Epos bis zur klassischen Ballade abdecken und dabei doch zu keiner Zeit langweilig oder generisch klingen. Auch in seiner neuesten musikalischen Inkarnation macht Jim Jones Laune.

Jim Jones & The Righteous Mind - Super Natural

Super Natural
VÖ: 12.05.2017
Hound Gawd! Records (Broken Silence)

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