Lyvten – Prebeast

Lyvten
(c) Lyvten

Die Schweizer Lyvten sind wieder da und haben gleich vier gute Nachrichten am Start. Zunächst die erste, sozusagen die große Titelstory: Im Dezember erscheint wohl ein Nachfolger des wundervollen „Bausatzkummer“. Die anderen drei News-Bulletins sind brandneue Songs, die es ab sofort auf die Lauscher gibt. „Prebeast“, eine rein digitale EP, setzt ein kräftiges Lebenszeichen mit vertrautem Nachdruck. Und das macht schon jetzt kräftig Bock auf den Winter.

„Geschichte eines Fremden“ gibt sich gewohnt giftig und direkt, in Text wie in Klang. Wie sich gefühlt aus dem Nichts eine Art Fast-Chorus herausschält, dessen ruppiger Uptempo-Ansatz in die Knie zu zwingen droht, ist schon große Kunst. War das nur „Die Ruhe vor dem Sturm“? Im Hauptteil stimmen Lyvten durchaus hymnische Klänge an und gehen mit einfachen, verdammt genialen Mitteln durch die Decke. Mit „Kunst und Trümmer“ ist der kleine Appetithappen schon wieder vorbei. Vom schrubbenden Bass über die herrlich vielseitigen Drums bis zur zunächst tänzelnden, dann scharfkantigen Gitarre ist alles am Start. Lässt sich die Welt mit Bomben und Trümmern ändern, fragt ein zynischer Kommentar mit dem Finger in der eitrigen Wunde des Kriegskapitalismus.

Natürlich ist „Prebeast“ viel zu schnell vorbei, rattert in unter neun Minuten durch und verbeißt sich doch immer wieder. Zwischen Turbostaat, Fjørt und Konsorten fühlt man sich weiterhin wohl, wirkt noch eine Spur selbstbewusster und vielseitiger. Drei verdammt gute Songs wecken Vorfreude auf Weihnachten, denn spätestens dann könnte man die neue Platte der Schweizer bereits in den Händen halten. Verdammte Axt, Vorfreude.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 18.06.2021
Erhältlich über: Shitmill Records

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