Kategorie: Reviews & Previews

i Häxa

i Häxa – Part 1

Ein avantgardistisch veranlagtes Album, auf vier Sätze aufgeteilt, die in ebenso vielen Teilen über einen Zeitraum von nahezu neun Monaten erscheinen: i Häxa haben herzlich wenig Bock auf Bekömmlichkeit und stellen ihre Hörer auf die Probe. Das Projekt um Sänger/Songwriterin und Visual Artists Rebecca Need-Menear (Anavae) und Produzent Peter Miles präsentiert seine Musik jeweils zu den vier saisonalen Sonnwenden, begleitet von nicht minder anspruchsvollen, herausfordernden Cinematics. Mit „Part 1“ landet nun der Auftakt, ein Boxset des gesamten Albums soll schließlich am 1. November landen.

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Mother Mother

Mother Mother – Grief Chapter

Seit annähernd zwei Dekaden kultivieren Mother Mother ihren in Indie und Alternative verwurzelten Pop/Rock-Sound, landeten gerade in der kanadischen Heimat mehrmals in den Top 10 und durften sich dank mehrerer viraler TikTok-Hits ab Ende 2020 über verdiente Gold- und Platin-Auszeichnungen freuen. Was sich wie digitaler Hype liest, ist tatsächlich das Ergebnis langjähriger harter Arbeit sowie von verdammt gutem Songwriting. Für ihr neuestes Werk, das nunmehr neunte Studioalbum, widmet sich das Quintett schweren Themen wie Tod, Trauer und Akzeptanz. „Grief Chapter“ bezieht daraus die Kraft, die Schönheit des Lebens und der Vergänglichkeit zu schätzen.

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Pet Needs

Pet Needs – Intermittent Fast Living

Das Bandleben kann ganz schön stressig sein. In einem Moment spielt man in kleinen Kneipen, plötzlich befindet man sich auf Welttournee, nur um im nächsten Moment zuhause auf der Couch zu chillen. Pet Needs können ein Lied davon singen – elf Stück, um genau zu sein, denn ihr drittes Album innerhalb von knapp drei Jahren befasst sich mit Rastlosigkeit, mit krassen Gegensätzen, mit Stress und dem Kampf um ein geregeltes Familienleben. „Intermittent Fast Living“ setzt dabei den punkigen Weg der wortreichen Intensität fort und schüttelt neue Hits mitten aus dem etwas anderen Alltag aus dem Ärmel.

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Grandaddy

Grandaddy – Blu Wav

Etwa sieben Jahre ist das letzte reguläre Grandaddy-Studioalbum her. Zwei Monate nach dem Release starb Gründungsmitglied Kevin Garcia urplötzlich an einem Herzinfarkt, er wurde nur 41. Mastermind Jason Lytle widmete sich im Anschluss erst einmal einem Solowerk sowie einer Klavier-Interpretation des legendären „The Sophtware Slump“-Albums, bevor es wieder zurück zu Grandaddy ging. Bloß klingt die Indie-Institution etwas anders. Bei einer Autofahrt durch die Wüste Nevadas hörte er Patti Pages „Tennessee Waltz“ und hatte eine zündende Idee: Wie würde es klingen, wenn man Bluegrass-Waltz-Sounds mit New Wave und Elektronik vermengt? Das Ergebnis liegt nun in Form von „Blu Wav“ vor.

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The Holy

The Holy – Ländmark

Nicht nur in ihrer finnischen Heimat gelten The Holy seit geraumer Zeit als Geheimtipp. Bereits mit ihrem 2018 erschienenen Einstand „Daughter“ rannten sie samt ihrem Mix aus Post Punk, Krautrock, Indie und Alternative offene Türen ein, von allerlei Festival-Auftritten in ganz Europa mal abgesehen. Mittlerweile, unter anderem zwischenzeitlich durch Lockdowns ausgebremst, sind sie bereits bei ihrem dritten Album, das sämtliche Versprechen der bisherigen Releases mit wachsender Begeisterung einlöst. „Ländmark“ entpuppt sich als wilde, brodelnde Tour de Force voller unnahbarer, widersprüchlicher Gefühle.

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Declan McKenna

Declan McKenna – What Happened To The Beach?

Platz 2 in den britischen Album-Charts und doch alles andere als entspannt: Mit seinem zweiten Album „Zeros“ gelang Declan McKenna nicht nur eine spannende Glam-Rock-Häutung, sondern ein mehr als verdienter Charterfolg, dem ausverkaufte Tourneen und große Festivalauftritte folgen sollten. Dennoch kämpfte der erst 25jährige mit Selbstzweifel und Impostor-Syndrom, suchte nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Das neue Material sollte mehr Raum zum Atmen bekommen, und so zog es ihn nach Kalifornien, um mit Gianluca Buccellati (u. a. Lana Del Rey, Arlo Parks) einen neuen Sound zu finden. „What Happened To The Beach?“ ist die dritte musikalische Häutung auf dem dritten Album und überrascht mit vergleichsweise luftigen, aufgeräumten bis chaotischen Tönen.

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The Chisel

The Chisel – What A Fucking Nightmare

Eine der wichtigsten neueren Punk-Bands der letzten Jahre meldet sich mit einem Dampfhammer zurück. 2020 aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Violent Reaction, Arms Race und Chubby & The Gang hervorgegangen, entstiegen The Chisel mit einer Handvoll Kleinformate und einem mächtigen Album schnell dem Londoner Underground. Der Mix aus Punk, Oi! und Hardcore rennt offene Türen ein und baut imaginäre Publikumsbrücken. Nunmehr bei Pure Noise angekommen, langt der Zweitling „What A Fucking Nightmare“ beherzt zu und findet den richtigen Mittelweg zwischen beißender Härte und massiven Singalongs.

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Meltheads

Meltheads – Decent Sex

Einer der heißesten Live-Acts Belgiens bündelt seine geballte Wucht endlich auf Platte. Meltheads legen seit einigen Jahren diverse Benelux-Bühnen mit ihrem wilden Mix aus Garage Punk, Indie, Post Punk und Rock’n’Roll in Schutt und Asche, ihre bisherigen Singles hallen immer noch nach. Nach einer Support-Tour für dEUS, die sie unter anderem nach Deutschland, Frankreich und Großbritannien brachte, startet nun die nächste große Offensive. „Decent Sex“ ist ihr Einstand auf Albumlänge, der es tatsächlich schafft, die rebellische, abgedrehte Energie ihrer Shows standesgemäß festzuhalten.

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Drive Moya

Drive Moya – The Great End

Es war zuletzt eine Spur ruhiger um das Trio Drive Moya geworden, nachdem ihr herrlich 90s-lastiger Einstand „The Light We Lost“ Ende 2019 vollends eingeschlagen war. Die Ruhe vor dem Sturm, wenn man so will, denn nun melden sich die Wiener zurück und zeigen dem vermeintlich schweren zweiten Album die kalte Schulter. Musikalisch widmet man sich nach wie vor der Zeitlosigkeit – Grunge, Indie und Alternative treffen auf Dream-Pop und Shoegaze, von endlosen Weiten und scharfkantigen Gitarren umspült. Und doch klingt „The Great End“ tatsächlich noch eine ordentliche Spur größer und mächtiger.

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J Mascis

J Mascis – What Do We Do Now

Ja, es hat wieder etwas länger gedauert. Ja, das Warten hat sich gelohnt. Mehr als fünf Jahre zwischen zwei Alben wirken auf den ersten Blick mehr als ordentlich. Bedenkt man allerdings, wie beschäftigt J Mascis eigentlich ist, sogar abseits von Dinosaur Jr., passt das absolut. Mit den Arbeiten an seinem neuesten Solo-Streich begann er, als die Pandemie in ihren finalen Zügen lag, widmete sich vermehrt elektrischen Leads und spielte noch mehr Schlagzeug als zuvor. Wie von selbst entwickelte sich „What Do We Do Now“ zur Bandplatte, ohne eine Band im Hintergrund zu wissen – klingt seltsam, weiß aber von vorne bis hinten zu unterhalten.

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