Schlagwort: Dream-Pop

Washed Out – Paracosm

Verführerisch verträumt und sympathisch mit sich selbst beschäftigt: Ernest Greene, das ist ein Name für einen Poeten, für einen Künstler. Dennoch versteckt sich der 30jähriger aus Perry, Georgia hinter dem Künstlernamen Washed Out und fabriziert im Alleingang verträumte Popmusik mit schwerem Synthi-Einschlag. Half sich sein Debütalbum „Within And Without“ vor zwei Jahren mit deutlich düsteren Klängen, die ein wenig an TripHop erinnerten, über die Runden, so punktet der Nachfolger „Paracosm“ mit einem deutlich wärmeren, kuschligeren Sound.

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Pinkunoizu – The Drop

In Dänemark trägt Lärm offensichtlich die Farbe Rosa. Die Musik von Pinkunoizu ist sicherlich vieles, bloß nicht orthodox. Nach dem Debüt „Free Time!“ nahm man erstmals gemeinsam in Kopenhagen auf und verbrachte einige Zeit in der Freistadt Christiana, um sich vom Geist dieser speziellen Kommune anstecken zu lassen. Herausgekommen ist ein verträumtes Stück Popmusik im XXL-Format, das auf den Namen „The Drop“ hört und Bezug auf als klangliche Erscheinungen wiederkehrende Tonschwankungen nimmt.

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Milo Greene – Milo Greene

Wenn man – neben einem ebenso talentierten Drummer – mit gleich vier Sängern, die obendrein auch noch Multi-Instrumentalisten sind, aufwarten kann (und somit im Prinzip vier Frontleute hat), wäre es nicht naheliegend, eine energiegeladene Liveshow zu fahren, in der sich die potentiellen Rampensäue gegenseitig pushen? Nicht bei diesem Quintett aus Los Angeles. Hier ist Teamwork das A und O, weswegen eine fiktive Gestalt geschaffen wurde, die gleichzeitig Manager und Booker ist: Milo Greene. Egos haben bei den US-Amerikanern nichts zu suchen, wohl aber ein bekömmlicher Mix aus Pop und Neo-Folk, vereint auf dem selbstbetiteltem Debütalbum.

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Tocotronic – Wie wir leben wollen

Nach dem Abschluss der Berlin-Trilogie in Form von „Schall & Wahn“ war für Tocotronic die Zeit gekommen, ein neues Kapitel in der illustren Bandgeschichte – man begeht aktuell das 20jährige Jubiläum – aufzuschlagen. Erneut arbeitete man mit Produzent Moses Schneider auf analogem Equipment und entdeckte eine alte Vier-Spur-Maschine, wie sie einst in den legendären Abbey Road Studios verwendet wurde. Passend dazu beschäftigte sich Schneider im Vorfeld der Aufnahmen mit dem Buch „Recording The Beatles“, in dem die Aufnahmetricks der Sound-Engineers enthüllt wurden. Freilich klingt „Wie wir leben wollen“ nicht nach den Beatles, wohl aber nach einer unverschämt hypnotisierenden Mischung aus Dream-Pop, Shoegaze und einer Prise Psychedelica.

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Tocotronic – Auf dem Pfad der Dämmerung

Nach dem spektakulären Abschluss der „Berlin“-Trilogie mit „Schall & Wahn“ – ein narrativer Kraut-Kreuzzug, der erstmals auf Platz 1 in den deutschen Album-Charts führte – wenden sich Tocotronic neuen musikalischen Ufern zu. Bratende, ausufernde Gitarren haben dieses Mal Sendepause, stattdessen widmete man sich unter anderem den Beatles und den Beach Boys. „Wie wir leben wollen“, das pünktlich zum 20-Jahr-Jubiläum erscheinende zehnte Studioalbum, will dieses Mal mehr Antworten geben als Fragen stellen. Um oben auf zu sein, muss man zunächst offensichtlich tief hinab steigen in das Herz der Finsternis, wie die erste Single „Auf dem Pfad der Dämmerung“ verrät.

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Tame Impala – Feels Like We Only Go Backwards

Es scheint immer ein wenig zu dauern, bis Musik aus Down Under auch in Deutschland zündet. Dabei haben zahlreiche Acts aus Australien (und auch Neuseeland) in den letzten Jahren gezeigt, dass sie auch hierzulande durchaus Abnehmer finden können. Tame Impala setzen freilich nicht auf glammigen Electro-Pop und können mit Gypsy & The Cat, Empire Of The Sun und Konsorten zumindest in diesem Sinn nicht mithalten. Ihre Mischung aus psychedelischem Rock und Dream-Pop hat ihnen in ihrer Heimat bereits zahlreiche Awards eingebracht, dazu kommen beachtliche Charteinstiege (und Soundtrack-Platzierungen in populären TV-Serien) in Großbritannien und den USA für ihr aktuelles Album „Lonerism“. Deutschland hinkt also einmal mehr hinterher; es ist kaum anzunehmen, dass die neue Single „Feels Like We Only Go Backwards“ diese Schieflage korrigieren wird.

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M83 – Steve McQueen

Als Synth-Pop-Großmeister hat sich Anthony Gonzalez ein wenig verhoben. Das Doppelalbum „Hurry Up, We’re Dreaming“ hat zwar viele gute Momente – die beiden Singles „Midnight City“ und „Reunion“ zählen mit Sicherheit dazu – ist aber insgesamt eine Spur zu lang geworden, wurde mit ein wenig Füllmaterial gestreckt. Wie gut, dass sich der Franzose für die Auskopplungen auf die echten Highlights konzentriert, und diese obendrein mit unwiderstehlichen Remixes kombiniert. Als bereits dritte Single erscheint nun „Steve McQueen“.

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Azure Ray – As Above So Below

Für Azure Ray ist es Zeit geworden, zu neuen Ufern aufzubrechen; jene Ufer, die sie vor zwei Jahren mit ihrem Comeback- bzw. Reunion-Album „Drawing Down The Moon“ erneut betraten. Orenda Fink und Maria Taylor weichen nun von ihrem bislang kultivierten, verträumten, verzauberten Folk Pop ab, um sich deutlich elektronischeren Klängen zu widmen, inspiriert durch Künstler wie James Blake, Nicolas Jaar und Apparat. Produziert und in Szene gesetzt von Andy LeMaster (Bright Eyes, Now It’s Overheard) und Finks Ehemann Todd (The Faint), entstand das Mini-Album „As Above So Below“ mit sechs Songs, die sich einem minimalistisch-elektronischen Klangbild widmen, ohne dabei aus der für Azure Ray typischen Traumwelt aufzuwachen.

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Daughter – Smother

Mit gerade einmal zwei EPs im Gepäck haben sich Daughter einen respektablen Namen bei Bloggern und Feinschmeckern erspielt. Das Trio aus dem Norden Londons verkaufte zuletzt die Assembly Hall mit 700 Leuten restlos aus, die beiden Releases „His Young Heart“ und „The Wild Youth“ erfreuen sich großer Beliebtheit. Aktuell ist man auf diversen Festivals (am 7. September auch in Berlin) unterwegs und nimmt nebenbei obendrein das Debütalbum auf. Was man davon erwarten kann, deutet die Single „Smother“, mit der man bei 4AD Einstand feiert, an.

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M83 – Reunion

Als Synth-Pop-Großmeister hat sich Anthony Gonzalez ein wenig verhoben. Das Doppelalbum „Hurry Up, We’re Dreaming“ hat zwar viele gute Momente – die erste Single „Midnight City“ ist einer davon – ist aber insgesamt eine Spur zu lang geworden, wurde mit ein wenig Füllmaterial gestreckt. Wie gut, dass sich der Franzose für die Auskopplungen auf die echten Highlights konzentriert. Mit „Reunion“ erscheint nun ein echter M83-Sommerhit, der immerhin mit einem ausladenden Download-Paket, mit einem Who-is-Who der Remix-Mafia ausgestattet wird.

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