Schlagwort: Psychedelic Rock

Kombynat Robotron

Kombynat Robotron – Frohe Zukunft

Die überaus umtriebigen Kombynat Robotron melden sich mit neuem Material zurück. Seit 2019 veröffentlichte das Trio aus Kiel Platten für verschiedenste Labels und konzentrierte sich dabei vor allem auf die Magie der Jam-Session, fernab musikalischer Regeln und den Restriktionen des Song-Formats. Auch ihr neuester Streich (für Drone Rock Records) folgt diesem Konzept. „Frohe Zukunft“ bemüht den gleichzeitigen Blick nach vorne und zurück, abermals rein instrumental und wuchtig, die Grenzen von Psych und Kraut mit wachsender Begeisterung pulverisierend.

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Bloodflowers

Bloodflowers – Nebula

Eine besonders spannende Newcomer-Band setzt zum Landeanflug auf Albumlänge an. Bloodflowers, das Düsseldorfer Psych-Rock-Quartett um die indonesische Sängerin und Gitarristin Nadia Wardi, konnte sich binnen kürzester Zeit ihren Status als Geheimtipp erspielen. Erste Singles erschienen 2021, man konnte Festival-Erfahrung sammeln, erhielt im Vorjahr den Kulturpreis für Musik der Stadt Düsseldorf und darf sich aktuell über eine Newcomer-Nominierung für den popNRW-Preis 2023 führen. Angesichts der federnden und doch eindringlichen Musik wundern diese ersten Lorbeeren keinesfalls. Im Dezember 2022 in den Glaswaldstudios im Schwarzwald aufgenommen, erscheint nun das erste Album „Nebula“.

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Voodoo Beach

Voodoo Beach – Wonderful Life

Voodoo Beach standen vor dem Abgrund. Nach mehreren Line-up-Wechseln stand der harte Kern um Drummerin Josephine Oleak und Bassist John-H. Karsten plötzlich ohne Sängerin und Gitarristin da, wollte die Band schon zu Grabe tragen. 18th Day-Gründungsmitglied Heike Rädeker bekam davon Wind, schloss sich dem Duo sofort an und sorgte für die erhoffte Rettung. Nicht nur das, in dieser neuen Besetzung sprudelten die Ideen geradezu aus Voodoo Beach heraus und hievten den ohnehin offenen Sound in neue Sphären. „Wonderful Life“ gibt sich experimenteller und zugänglicher denn je.

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Ghost Woman

Ghost Woman – Hindsight Is 50/50

Qualität oder Quantität? Diese Frage stellt sich für Ghost Woman nicht, denn sie bringen einfach vermeintliche Widersprüche zusammen. Nicht nur das, ihr drittes Album binnen 18 Monaten macht sogar einen weiteren Schritt nach vorne. Aber der Reihe nach: Was einst als Solo-Spielplatz für Multiinstrumentalist und Songwriter Evan Uschenko begann, ist durch den Einstieg von Ille van Dessel zum Power-Duo geworden, das tatsächlich wie ein solches klingt und den finsteren Sound seither weiterentwickelt. „Hindsight Is 50/50“ intensiviert die beklemmende Stimmung, verwischt Gesangsmelodien und rückt die Gitarren nach vorne.

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Psychedelic Porn Crumpets

Psychedelic Porn Crumpets – Fronzoli

Nur eineinhalb Jahre nach „Night Gnomes“ haben die Psychedelic Porn Crumpets schon wieder neues Material am Start, und das langt abermals beherzt zu. Von einem Schnellschuss kann man erneut nicht sprechen, denn die Australier zeigen sich weiterhin in bestechender Form und legen zahlreiche Perlen vor, die weit über klassische Psychedelic-Erwartungen hinausgehen. „Fronzoli“ beschreibt Dinge, die als unnötige Dekoration hinzugefügt wurden, und das ist gar nicht mal so verkehrt. Gerne dekoriert das Quintett seine Songs mit schrägen bis vogelwilden Ideen, doch dürfte daran auch hier rein gar nichts auch nur annähernd unnötig ausfallen.

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Closure In Moscow

Closure In Moscow – Soft Hell

Man nehme Alternative Rock als Grundlage, mische eine üppige Portion Progressive Rock darunter, gebe portionsweise etwas Math Rock, Funk, Post-Hardcore und (Elektro-)Pop hinzu und erhält damit ziemlich genau den musikalischen Sound von Closure In Moscow. Das Melbourner Quintett pfeift auf Konventionen und mischt die Stilistika, was das Zeug hält. Spannenderweise kommen am Ende keine kakophonischen Soundeskapaden, sondern richtig gute Songs dabei heraus – so zu hören auf den beiden bisherigen Alben „First Temple“ (2009) und „Pink Lemonade“ (2014). Nach einer ziemlich langen Pause meldet sich die Truppe nun mit „Soft Hell“ zurück. Ob hier mal wieder alle guten Dinge Drei sind?

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Speck

Speck – Eine gute Reise

Die aus einem Zufall entstandenen Speck – nach dem Ausfall einer Band wurden kurzfristig die drei Musiker*innen für eine Jam-Session eingeladen, das Trio war geboren – zählen ohne Frage zu den heißesten Kraut-, Psych- und Space-Aktien der letzten Jahre. Ihr erstes Album landete einen Volltreffer, eine 23minütige, mitgefilmte Live-Improvisation machte sich später auf einer Split-Platte breit. Mit Tonzonen wurde zudem eine perfekte Heimat für die instrumentalen Ausflüge durch Raum und Zeit gefunden. „Eine gute Reise“ sucht und findet große Kunst.

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Tausend Augen

Tausend Augen – Schock

Im weiten, schwer greif- und kategorisierbaren Kraut-, Psych-, Space- und Electro-Universum nehmen Tausend Augen ihren Quadranten in Beschlag. Das gelang vor gut zwei Jahren bereits prima, als „Westend“ die Ellenbogen ausfuhr und sich souverän behauptete. Nun widmen sie sich dem Ende der Realität und den Abbruchkanten, die sich dahinter verbergen. Mehr Konsequenz, Elektronik und Reduktion, von einem Comic begleitet, werden kühn für den Zweitling angekündigt. Und siehe da: „Schock“ tut genau das, und zwar von hohem Unterhaltungswert begleitet.

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Pale Blue Eyes

Pale Blue Eyes – This House

Der Tod von Matt Boards Eltern erschütterte Pale Blue Eyes. Im Haus des Sängers und Gitarristen war immer Platz für gute Stimmung, für geliebte Menschen und tolle Partys. Nun liegt eine unwirkliche, unangenehme Atmosphäre über diesen vier Wänden, von großer Anspannung geprägt. Board hatte das Gefühl, seine Eltern an allen Ecken und Enden zu sehen, zugleich machte sich das Gefühl eines dringend benötigten Neuanfangs breit. In exakt jenem Spannungsfeld platziert sich das zweite Album des britischen Trios, schlicht „This House“ benannt.

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Hey Colossus

Hey Colossus – In Blood

In einer Zeit der Unsicherheit, als die so wichtigen Konzertmöglichkeiten wegfielen, nahmen sich Hey Colossus alle Freiheiten für ihr bereits 14. Studioalbum, noch dazu zum 20. Geburtstag. Die Pause zwischen zwei Platten war bei den Noise-Veteranen noch nie so lang, zudem öffnete man – an die Desert Sessions angelehnt – alten und neuen Wegbegleitern Tür und Tor, um sich musikalisch einzubringen. Daraus entstand ein neues Line-up sowie massig Musik. Ursprünglich als zweites Doppelalbum in Folge angedacht, komprimierten die Briten „In Blood“ letztlich doch auf 40 kompakte Minuten, die zugleich so eingängig wie lange nicht rüberkommen.

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