A Place To Bury Strangers – Worship

A Place To Bury Strangers

Irgendwo zwischen Post Punk, Noise und bedrückender, maschineller Düsternis schlugen A Place To Bury Strangers 2006 mit ihren drei ersten EPs auf. Das Trio, das als ‚New Yorks lauteste Band‘ gilt, hat seinen kleinen Major-Ausflug mit „Exploding Head“, das einige Kanten des selbstbetitelten Debüts glättete, ohne jedoch Kompromisse jedweder Art einzugehen, beendet und ist nun bei Dead Oceans gelandet. Auf „Worship“ – am ehesten mit seinem direkten Vorgänger vergleichbar, wenn man den Song-orientierten Ansatz des Songwritings heranzieht – erweitern die US-Amerikaner ihre Palette um Krautrock, eine Prise Pop und 80s-Goth-Elemente.

Bereits die ersten Töne des Openers „Alone“ betäuben sämtliche Sinne. Unheimlich laut und beißend produziert, schneidet der Song durch die Boxen mit allerlei Soundeffekten, einem manischen Basslauf und Oliver Ackermanns herrlich egal vorgetragenen Vocals. Die potentiellen Hits, wenn man das denn sagen kann, sind schnell gefunden: „You Are The One“, ebenso als Single erhältlich, übt sich in Zurückhaltung, lässt jedoch im Refrain Cure-artige Distortion aufmarschieren, während die Grundstimmung an Interpol auf Industrial erinnert. In „Fear“ üben sich die New Yorker über weite Strecken in betontem Minimalismus, lassen sogar eine gewisse musikalische Seele, ein sanftmütiges Äußeres durchscheinen, während „And I’m Up“ klassischem Garage- und College-Rock überraschend nahe kommt.

Einfacher sind A Place To Bury Strangers auch auf ihrem dritten Album nicht geworden, auch wenn das Inspirationsfeld merklich verkleinert wurde. „Dissolved“ als klassischer Post Punk-Track und das schwer greifbare Noise-Bombardement „Why I Can’t Cry Anymore“ sprechen, Rücken an Rücken, Bände für die Komplexität von „Worship“. Die New Yorker verstärken ihren Drahtseilakt, leisten sich im Titeltrack und dem planlos vor sich hin plätschernden „Slide“ sogar ungewohnte Aussetzer, bewegen sich ins Nirgendwo. Freilich meckert man hier immer noch auf hohem Niveau, denn selbst wenn die beiden Vorgänger besser gewesen sein mögen, wirken die verstärkte Düsternis und die gelegentlichen Ansätze von echten Pop-Momenten wie eine echte Bereicherung für den Sound von A Place To Bury Strangers. Man muss nur noch das optimale Mischungsverhältnis austüfteln.

VÖ: 15.06.2012
Dead Oceans (Cargo Records)

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