Animal Kingdom – Strange Attractor

Animal Kingdom

Während sich der Sommer ein letztes Mal aufbäumt, geht die bereits bestens bekannte Formel aus entspannten Pop/Rock-Klängen aus der Indie-Ecke und TV-Signature-Promotion ein weiteres Mal auf. Nach Walk The Moon sind nun Animal Kingdom dran. Das Trio aus dem Norden Londons veröffentlicht am 14. September sein zweites Album „The Looking Away“, das in der Heimat durchaus euphorisch aufgenommen wurde. Darauf enthalten ist auch besagter Trailer-Liebling „Strange Attractor“, der zumindest digital erscheint, wohl auch dank der guten Klickzahlen auf diversen Videoportalen.

Mit besagtem „Anna Sun“ hat „Strange Attractor“ allerdings, wenn überhaupt, nur die musikalische Grundausrichtung gemein, obwohl auch dieser Track relativ ruhig, beinahe nachdenklich beginnt. Richard Sauberlichs Gesang ist die vielleicht schärfste Waffe der Briten. Angefangen beim Falsett zu Beginn, präsentiert er seine Zeilen mit besonderer Leichtigkeit, nicht selten gedoppelt und von eindringlichen Drums begleitet. Während die Strophen noch relativ ruhig und zurückhaltend wirken, gehen Animal Kingdom im Refrain ein wenig aus sich heraus. Die Gitarren rücken stärker in den Fokus, das Falsett kommt ebenso zum Einsatz wie ein prominenter, hibbeliger Basslauf, vorwitzig wie leidenschaftlich. Die Middle-8 zitiert sogar für wenige Momente Owl City’schen Synthi-Pop, jedoch angenehm unpeinlich und smart arrangiert.

Einzig der Songaufbau steht sich selbst ein wenig im Weg. Die Strophen wirken einen Tacken zu lange, für vier Minuten Spielzeit passiert relativ wenig, was kaum stört, denn der mächtige Refrain kann nicht oft genug gehört werden. Mit relativ schlichten, beinahe minimalistischen Mitteln paaren Animal Kingdom Britpop mit Wave-Rock und sommerlichen Indie-Klängen. Das abrupte Ende verwundert ein wenig, das Video muss man nicht verstehen, dafür geht die im Bundle enthaltene Acoustic-Version unter die Haut. „The Looking Away“ wird in einem knappen Monat zeigen, ob die Vergleiche der britischen Fachpresse mit Keane und Coldplay gerechtfertigt sind.

VÖ: 17.08.2012 (DL-Single)
Vertigo Berlin (Universal Music)

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